1:1 im zweitletzten WM-Test
Schweizer Nati trotzt Spanien ein Remis ab!

Sein Vater kommt als junger Gastarbeiter aus Spanien in die Schweiz, nun trifft Ricardo Rodriguez gegen seine Wurzeln. 1:1 in Spanien!
Publiziert: 04.06.2018 um 07:19 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 06:25 Uhr
Andreas Böni (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Villarreal
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Ricardo Rodriguez trifft für die Schweiz zum 1:1!
Foto: TOTO MARTI

Mehrere Tausend Leute säumen die Strassen von Villarreal, als der Mannschaftsbus der Spanier ankommt. Die Euphorie ist riesig, nach souveränen Heimsiegen in Folge. 6:1 gegen Argentinien, 5:0 gegen Costa Rica, 3:0 gegen Albanien und 3:0 gegen Italien, dazu 19 Spiele ohne Niederlage. Und trotzdem versetzt ausgerechnet unsere Nati den Spaniern einen Dämpfer! Sie holt ein 1:1 beim WM-Mitfavoriten.

Schon nach zwei Minuten brennt es lichterloh, Sommer rettet erstmals gegen Thiago. Danach hat die Nati bis zum Traum-Tor von Odriozola (29.) eigentlich alles gut im Griff – ohne allerdings die ganz grossen Chancen herauszuspielen.

Und trotzdem steht es in der 62. Minute plötzlich 1:1. Lichtsteiner schiesst, De Gea wehrt ungenügend ab – und ausgerechnet Ricardo Rodriguez (25) schiebt zum 1:1 ein.

Ausgerechnet Rodriguez, dessen Vater José einst aus Galizien, aus dem Norden Spaniens, in die Schweiz kam. Der Linksverteidiger hat den spanischen Pass und sorgt für riesigen Jubel bei der Nati. Sommer mit einer Parade (83.) gegen Rodrigo hält uns dann das 1:1 fest, am Schluss haben wir mehrfach Glück.

Montag: Entscheidungstag!

So bleibts ein toller Erfolg – und am Montag ab 18 Uhr wird es spannend. An einer Pressekonferenz gibt Vladimir Petkovic bekannt, welche 23 Spieler mit zur WM nach Russland fahren. Dafür wird er drei Spieler heimschicken - 26 Akteure haben das WM-Camp in Lugano mitgemacht.

Sicher ist das bei Gregor Kobel (Hoffenheim). Zittern muss Silvan Widmer. Die letzte Hoffnung des Rechtsverteidiger: Dass Petkovic seine Leistung in der Serie A höher einschätzt als jene von Michael Lang in der Super League. Oder dass der Coach ihn statt François Moubandje mitnimmt, weil Widmer auch links spielen kann.

Für Widmer wäre es nach der EM 2016 das zweite Mal, dass er in letzter Sekunde aus dem Kader gestrichen wird...

Und dann ist da Edimilson Fernandes. Der war Stammspieler bei West Ham, aber eben noch nicht so lange Teil der Gruppe wie andere.

Nach dem Achtungserfolg in Spanien gibt es wenig Grund, an der Mischung zu schrauben.

Nati-Trainer Petkovic nach dem Spiel:

«Zuerst bin ich zufrieden mit dem Resultat. Aber nicht mit allem, was wir über 90 Minuten gemacht haben, das können wir noch besser. Wir hatten eine gute Stunde, aber die letzten 20, 30 Minuten haben wir nur noch reagiert, uns zurückgezogen. Das wollten wir nicht, da müssen wir mehr Präsenz zeigen. Wir haben noch einige Baustellen für die nächsten zwei Wochen, auch wenn wir Chancen hatten, was gegen Spanien nicht selbstverständlich ist.»

Petkovic weiter: «Wir müssen einen guten physischen Zustand erreichen. Wir haben viel und hart trainiert. Wenn wir nach Russland gehen, werden wir frischere Beine haben. Wir müssen noch präziser und noch konkreter werden, wenn wir etwas holen wollen. Und wir wollen etwas holen in Russland.»

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Die 21. WM findet vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 in Russland statt. Die wichtigsten Informationen zum Spielplan, den Gruppen und Spielorten finden Sie hier.

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