0:2 gegen sein Heimatland
Bosnier ärgern Petkovic bis aufs Blut

Diese Pleite schmerzt vor allem Nati-Coach Petkovic! Er verliert auch den drittletzten Test. 0:2 gegen seine Blutsbrüder.
Publiziert: 30.03.2016 um 07:16 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:48 Uhr
«So haben wir an der EM nichts verloren»
2:50
Schär nach 0:2-Pleite gegen Bosnien:«So haben wir an der EM nichts verloren»
Max Kern (Text), Toto Marti und Sven Thomann (Fotos)

Eine Reaktion wolle er sehen, hat Vladimir Petkovic am Vortag des Spiels gesagt. Die peinliche 0:1-Vorstellung von Dublin soll vergessen gemacht werden. «Ich will 90 Minuten Wut sehen.» Und Haris Seferovic, der gebürtige Bosnier, gibt vor dem Spiel gegen seine Landsleute zu: «In Dublin haben wir verschlafen.»

Und heute? Gute Nacht, Schweiz! Und das um 20.30 Uhr, zu einer Zeit, in der man höchstens Kleinkinder schon zu Bett schickt.

Das Corner-Verhältnis nach 4:15 Minuten? 0:5! In Worten: Null zu Fünf.

Zuvor muss Goalie Sommer schon einmal gegen Bosniens Captain Dzeko abwehren. Nach vier Minuten herrscht ein heilloses Durcheinander im Schweizer Strafraum. Dusel für Petkovics Leute.

Und nach 14 Minuten passiert, was fast geschehen muss. Innenverteidiger Senderos leistet sich im Mittelfeld einen saudummen Fehlpass, die Bosnier schalten schnell. Und Senderos’ Abwehrkollege Schär lädt Dzeko zum 1:0 ein. Statt den Stürmer der AS Roma zu attackieren, macht Schär einen Schritt zur Seite. Dzeko hat plötzlich freie Bahn. 0:1.

Die Reaktion der Schweizer? Rodriguez versuchts mit einem Freistoss aus 25 Metern, klar drüber. Xhakas Schuss aus 25 Metern geht nur knapp vorbei.

Petkovic reagiert in der Pause mit einem Dreier-Wechsel. Schär, Mehmedi und Gelson raus. Klose, Zuffi und Embolo rein.

Inler-Nachfolger Xhaka fasst sich endlich mal ein Herz. Solo über den halben Platz. Quer zu Steffen. Begovic rettet in Corner.

Auf der Gegenseite. Pjanic nimmt nach einem Senderos-Foul aus 18 Metern Mass, trifft herrlich ins Lattenkreuz. Allerdings: Es war Sommers Ecke.

In der 82. Minute hat Seferovic den Ehrentreffer auf dem Fuss. Er verzieht. Der Frankfurter ist auch im Klub seit 871 Minuten ohne Torerfolg.

Das 2:0 ist auch die Römer Rache an Petkovic: 2013 gewann er mit Lazio Rom den Cupfinal gegen die AS Roma. Im Letzigrund schiessen zwei AS-Roma-Profis die bosnischen Treffer. Und ärgern Blutsbruder Petkovic, 1963 in Sarajevo zur Welt gekommen, bis aufs Blut.

Klar: Es fehlt auch Shaqiris Kreativität. Behramis Kampfkraft. Und die ordnende Hand von Abwehrchef Djourou.

Trotzdem: Bis zur EM hat Petkovic nur noch 180 Minuten zur Korrektur. Es wird verdammt eng.

Petkovic: «Habe eine Reaktion gesehen»

Nati-Coach Vladimir Petkovic nach dem Spiel: «Nach zwei Niederlagen ist es nie schön. Aber heute habe ich doch eine Reaktion gesehen. Zwar haben wir am Anfang wieder fünf, sechs Corner zugelassen, und damit Angst in die Mannschaft gebracht. Vor dem ersten Tor waren wir voller Angst, das war keine klare Chance. Nachher wars schwierig gegen eine gute bosnische Mannschaft. Die haben Qualitäten, obwohl sie in Frankreich nicht dabei sein werden.»

Zum 2:0 von Pjanic sagt Petkovic: «Ein Weltklasse-Tor. Das haben wir gewusst, seine Freistösse aus 20, 30 Metern sind wie Elfmeterschüsse.»

Wo hats den Schweizern gefehlt? «Vorne, hinten, in der Mitte. Zu viele Spieler spielen in ihren Klubs, um nicht abzusteigen. Sie müssen jetzt in ihren Klubs Selbstvertrauen tanken.»

Bosniens Trainer Mehmed Bazdarevic meint: «Wir waren kämpferisch sehr gut. Wir konnten einem guten Gegner Paroli bieten. Bei uns ist jeder für jeden gelaufen. Das ist das, was zählt.»

Macht er sich um die Schweiz im Hinblick auf die EM Sorgen? «Nein, ich mache mir wegen der Schweiz keine Sorgen. Sie hat Erfahrung, grosse Turniere zu spielen. Sie wird bis dann ihr Niveau finden.»

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Lettland
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Malta
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Andorra
Andorra
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1
Schweiz - Bosnien 0:2 (0:1)

Letzigrund, 17'000 Fans.

Tore: 14. Dzeko (Lulic) 0:1. 57. Pjanic 0:2.

Schweiz: Sommer; Lichtsteiner, Schär, Senderos, Rodriguez; Fernandes, Xhaka; Steffen, Kasami, Mehmedi; Seferovic.

Bosnien: Begovic; Vranjes, Spahic, Zukanovic, Kolasinac; Visca, Pjanic, Besic, Lulic; Ibisevic, Dzeko.

Einwechslungen:

Schweiz: Klose (46. für Schär), Zuffi (46. für Fernandes), Embolo (46. für Mehmedi), Lang (65. für Lichtsteiner), Moubandje (65. für Rodriguez), Tarashaj (72. für Kasami).

Bosnien: Susic (50. für Visca), Buric (62. für Begovic), Hadzic (65. für Ibisevic), Cocalic (79. für Spahic). Groavac (85. für Zukanovic). 

Gelb: 33. Kolasinac (Unsportlichkeit), 38. Schär, 41. Visca (beide Foul).

Letzigrund, 17'000 Fans.

Tore: 14. Dzeko (Lulic) 0:1. 57. Pjanic 0:2.

Schweiz: Sommer; Lichtsteiner, Schär, Senderos, Rodriguez; Fernandes, Xhaka; Steffen, Kasami, Mehmedi; Seferovic.

Bosnien: Begovic; Vranjes, Spahic, Zukanovic, Kolasinac; Visca, Pjanic, Besic, Lulic; Ibisevic, Dzeko.

Einwechslungen:

Schweiz: Klose (46. für Schär), Zuffi (46. für Fernandes), Embolo (46. für Mehmedi), Lang (65. für Lichtsteiner), Moubandje (65. für Rodriguez), Tarashaj (72. für Kasami).

Bosnien: Susic (50. für Visca), Buric (62. für Begovic), Hadzic (65. für Ibisevic), Cocalic (79. für Spahic). Groavac (85. für Zukanovic). 

Gelb: 33. Kolasinac (Unsportlichkeit), 38. Schär, 41. Visca (beide Foul).

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