Nati-Coach gibt 23-Mann-Kader für EM bekannt
Hopp Schwiiz! Das ist unsere Nati für Frankreich

«Ich habe mich nicht gegen drei, sondern für 23 Spieler entschieden», sagt Nati-Coach Petkovic zu seinem letzten Kader-Schnitt für die EM. «Es hat auch sehr weh getan.»
Publiziert: 30.05.2016 um 22:26 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:30 Uhr
Max Kern, Andreas Böni, Sandro Inguscio

Vladimir Petkovic will gestern Morgen noch die erste Übungseinheit nach dem trainingsfreien Sonntag abwarten. Sicher sein, dass die zuletzt angeschlagenen Breel Embolo und Fabian Schär bis zum ersten EM-Gruppenspiel gegen Albanien (11. Juni) hundertprozentig fit sein würden.

Dann bittet der Nati-Coach im Team-Hotel Villa Sassa vor dem Mittagessen drei Spieler zu sich. Er teilt ihnen mit, dass sie das EM-Vorbereitungs-Camp in Lugano verlassen müssen.

Die drei Unglücklichen heissen Philippe Senderos, Silvan Widmer und Luca Zuf­fi. «Ich habe alle Daten miteinbezogen», sagt der Coach, «die Trainings, die Spiele, auch die in den Klubs, die Berichte der Physios und die der Ärzte. Die drei Spieler ­haben die bittere Pille mit grosser Professionalität geschluckt.»

Zum Korb für Innenverteidiger Senderos, den 57-fachen Internationalen, sagt Petkovic: «Er hat zuletzt bei GC nicht mehr gespielt, er hat ein bisschen das Vertrauen verloren, ihm fehlen die positiven Momente.»

Papa Dario Zuffi: «Klar ist Luca enttäuscht»

Zur Ausbootung von Rechtsverteidiger Widmer meint Petkovic: «Er hats im Klub und auch bei uns gut gemacht. Aber ich habe zwei Spieler, die mir mehr Garantien geben.» Das sind rechts hinten Captain Stephan Lichtsteiner und FCB-Verteidiger Michael Lang, der beim 1:2 gegen Belgien restlos überzeugte.

Und weshalb musste Basels Luca Zuffi über die Klinge springen? Der Coach: «Er kam übermüdet zu uns, es war schwierig für ihn, richtig in Form zu kommen.»

Der Schock sitzt beim Trio tief. Silvan Widmer will nicht reden, Philippe Senderos ist nicht zu erreichen. Und für Luca Zuffi spricht sein Vater Dario. Der 19-fache Internationale: «Natürlich ist Luca enttäuscht, er kann sich nicht wirklich freuen, jetzt in die Ferien fahren zu können.

Alles, was er jetzt sagen ­würde, wäre aus dem Frust heraus. Er muss das jetzt erst verarbeiten, und nach all dem Positiven, das er in letzter Zeit im Sport erleben durfte, muss er jetzt lernen, auch einmal mit etwas Negativem umzugehen. Das geht auch mir so. Ich bin genauso enttäuscht und auch überrascht. Aber wir müssen es jetzt akzeptieren.»

Keinen Moment denkt Petkovic anscheinend daran, wegen einer möglichen Rot-Sperre auf Stürmer Haris ­Seferovic zu verzichten. Der Coach: «Ich rechne mit einer milden Strafe. Er wird an der EM sicher spielen können.»

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