Nachbarn-Posse in dritthöchster Liga
Ist hier bald sogar der Schiri-Pfiff zu laut?

In der Promotion League beim FC Breitenrain Bern spielt sich eine merkwürdige Geschichte ab. Aber lesen Sie selbst.
Publiziert: 17.06.2015 um 19:15 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:18 Uhr
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Ein Heimspiel auf dem Spitalacker. Breitenrain gegen Tuggen.
Foto: Hugo Versteeg
Von Micha Zbinden

30 Spiele, 49 Punkte, Rang 3! Der kleine FC Breitenrain sorgt in der Promotion League, notabene die dritthöchste Liga in der Schweiz, für die Musik.

Breitenrain, noch nie gehört? Das ist ein Quartier in Berns Norden, der Sportplatz Spitalacker liegt inmitten von Wohnhäusern.

Die Heimspiele auf dem «Spitz» besuchen auch Promis wie etwa Autor Pedro Lenz, oder auch der Berner Stadtpräsident Tschäppät. Um den Verein ist ein kleiner Hype entstanden. Und es hat sich sogar eine Mini-Fanszene entwickelt: Der Donatorenpräsident ist mit Herzblut dabei, hat sich neben Schal auch noch ein Megafon zugelegt. Dazu schlägt «Housi» auf die Pauke und 12-jährige Junioren schwenken drei Fahnen.

Für einen Nachbarn, einem pensionierten Bauinspektor, ist der Trubel an den Heimspielen bereits zu viel des Guten. Er stört sich am grossen «Lärm», den die durchschnittlich 350 Matchbesucher jeweils Samstags um 16 Uhr verursachen.

Der Anwohner mobilisierte eifrig weitere Nachbarn, die insgesamt 19 Einsprachen einreichten. Die Stadt Bern hatte nämlich vergessen, für den neuen Kunstrasen ein Baugesuch einzureichen.

Und jetzt geht die Provinz Posse in Bern so richtig los!

Regierungsstatthalter Lerch nahm sich den Einsprachen an und gab den Ball laut «Berner Zeitung» an die Kantonspolizei Bern weiter. Die Abteilung «Lärmakustik/Lasertechnik» verfasste daraufhin einen Fachbericht.

Die Lärmexperten schlagen nun ein Verbot von «geräuschintensiven Instrumenten wie Signalhörnern, Trommeln, Rasseln, Pfeifen, Megafone» vor. Zudem soll die Musik aus den Lautsprechern verboten werden.

Die «BZ» rätselt nun, ob beim FC Breitenrain in der neuen Saison auch der Schiri-Pfiff zu laut ist – und die Gästefans künftig nach Instrumenten durchsucht werden müssen... Der Entscheid fällt der Regierungsstatthalter.

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