Seit 48 Jahren (32 Jahre als Trainer) ist Christian Gross im Profifussball beschäftigt, nun gibt der erfolgreichste Schweizer Klubtrainer der Geschichte im «Sportpanorama» seinen Rücktritt bekannt.
Seine Spielerkarriere lanciert Gross 1972 bei GC, danach folgen Stationen in Lausanne und Xamax. Nach einem kurzen Abstecher nach Deutschland (Bochum) kehrt Gross 1981 in die Schweiz zurück und lässt seine Karriere zuerst bei St. Gallen, dann bei Lugano und Yverdon ausklingen.
Noch erfolgreicher als Spieler (ein Länderspiel) ist Gross danach als Trainer. Seine ersten Jahre bei Wil bringen ihm 1993 ein Angebot der Grasshoppers ein. Mit den Zürchern wird er zwei Mal Meister und ein Mal Cupsieger, dazu qualifiziert er sich zwei Mal für die Champions League. Danach folgt eine weniger erfolgreiche Saison als Trainer in England bei Tottenham. Obwohl er die Spurs vor dem Abstieg rettet, wird er in der folgenden Saison nach nur drei Spielen entlassen.
Mit Basel sorgt er für Furore
Danach folgt für Gross die erfolgreichste Zeit seiner Trainerkarriere: In 10 Jahren in Basel wird er vier Mal Meister, gewinnt vier Mal den Schweizer Cup und sorgt 2002 und 2008 in der Champions League für Furore.
Nach der Zeit in Basel folgt 2009 ein Abstecher nach Stuttgart, er übernimmt die Schwaben auf Platz 15 und führt den Klub in die Europa League. In seiner zweiten Saison beim VfB schlittert der Verein aber in die Krise (sechs Niederlagen in den ersten sieben Spielen) und Gross wird entlassen.
2011 übernimmt Gross in der Schweiz die Nachfolge von Vladimir Petkovic als Trainer von YB. Nach enttäuschenden Resultaten wird er im April 2012 jedoch bereits wieder entlassen.
In den letzten Jahren seiner Karriere zieht es Gross dann ins Ausland, er trainiert Al-Ahli in Saudi Arabien und Zamalek in Ägypten. Seine letzte Station als Trainer ist dann wieder Al-Ahli, dort wird er 2020 entlassen.
Gross spannt mit Degen zusammen
Mit 15 Titeln ist der Polizisten-Sohn aus Zürich-Höngg der erfolgreichste Schweizer Klubtrainer der Geschichte. Gleich neun Mal wurde er Schweizer Trainer des Jahres – ein Rekord.
Eine Hintertür lässt der 65-Jährige trotz Rücktritt aber noch offen: «Wenn, dann würde es ein Engagement im Ausland geben. Ich will es nicht definitiv ausschliessen», so Gross im «Sportpanorama».
Zuerst möchte sich Gross nun aber auf seine Firma konzentrieren, die er vor einigen Jahren gegründet hat. Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Philipp Degen und dessen Beraterfirma «SBE Management» will der 65-Jährige diese nun aktivieren. «Philipp und sein Bruder sind sehr kreativ», sagt er. (ome)