Sie blickt auch dann über den Tellerrand hinaus, wenn der Fussballbetrieb ganz normal läuft. Und jetzt mitten in der Coronavirus-Krise umso mehr. Rachel Rinast (28) will in dieser Ausnahmesituation helfen. Und zwar auf alle möglichen Arten.
«Windeln wechseln kann ich nicht!»
Die Schweizer Nati-Spielerin und ihre Kölner Klubkollegin Lucia Ondrusova (31) – mit der Slowakin bewohnt sie eine Spielerinnen-WG – wollen in der Nachbarschaft anpacken. «Wir haben überall Zettel aufgehängt, dass wir gerne helfen», sagt Rinast. «Zum Beispiel einkaufen für Leute, die nicht mehr aus dem Haus können oder dürfen.»
Auch Kinder hüten traut sich die deutsch-schweizerische Doppelbürgerin zu, sie sagt schmunzelnd: «Wenn es nicht mehr Babys sind. Windeln wechseln kann ich nicht!»
Rinast und Ondrusova haben sich auch auf Plattform «wirhelfen.eu» eingetragen. Dieses digitale Telefonbuch richtet sich ebenfalls an Hilfsbedürftige, zuletzt hat die deutsche Männer-Nati 2,5 Mio. Euro für diese Plattform gespendet.
Aber Rinast singt und tanzt auch gegen die Corona-Pandemie. Auf Instagram unterhält sie und ihre WG-Kollegin mit spassigen Videos. «Wir wollen die Leute zum lachen bringen und so für einen Moment von der Krise ablenken», sagt die Linksverteidigerin.
Rinast singt wie ein Profi
Ebenso unterhalten soll ein Projekt mit zwei befreundeten Kölner Musikern. Zunächst will das Trio im Studio einen Song performen und live streamen, weil Auftritte vor Publikum nicht mehr möglich sind. «Aber wir haben entschieden, daheim zu bleiben», sagt Rinast, die 2017 für die Frauen-Euro in Holland den Schweizer EM-Song «United in Red» sang und schon in Videoclips des deutschen Rappers Danga aufgetreten ist.
Nun singt sie eben einfach daheim die Corona-Krise weg. Ihre Kollegen nehmen ihrerseits ebenso zu Hause ihre Tonspur auf – zusammengefügt ergibt das dann doch den geplanten Song. Extra für BLICK singt Rinast den Mutmacher-Song «Somewhere over the Rainbow».
Dazu wirbt Tausendsassa Rinast für die Online-Petition #LeaveNoOneBehind, die sich für die schnelle Hilfe in den Flüchtlingslagern an der EU-Aussengrenze einsetzt, wo Social Distancing ein Wunschtraum ist und eine Corona-Seuche droht.
Und der Fussball? Der liegt auch in der Frauen-Bundesliga brach. Die Kölnerinnen haben für vorerst zwei Wochen ein individuelles Trainingsprogramm bekommen. «Wir haben uns nun Gewichte besorgt, damit wir auch in der Wohnung trainieren können», sagt die Schweizer EM- und WM-Teilnehmerin.