Erst am Mittwoch wurde offiziell bekannt, dass UEFA-Präsident Michel Platini (60) Sepp Blatter (79) als FIFA-Präsident beerben will. Einen Tag später steigt mit Chung Mong-Joon der reichste Mann Südkoreas ins Rennen um die höchste Position des Weltfussballs ein.
Und der 63-jährige Sohn des 2001 verstorbenen Hyundai-Gründers Chung Ju-Yung, dessen Vermögen vom Wirtschaftsmagazin «Forbes» auf eine Milliarde Euro geschätzt wird, holt in einem Interview gleich einmal zum Rundumschlag aus.
So bezeichnet er Sepp Blatter als «Kannibale, der seine Eltern frisst und dann weint, weil er Waise ist». Starker Tobak an die Adresse des Wallisers.
Aber auch Chungs bisher einziger Gegenkandidat Michel Platini bekommt vom Auto-Milliardär sein Fett weg: «Platini ist ein Produkt des jetzigen Systems. Es wird sehr schwer für Herrn Platini, weitreichende Reformern durchzusetzen. Herr Platini geniesst die Unterstützung der Institutionen der aktuellen FIFA-Strukturen.»
Genau aus diesem Grund sieht sich Moon-Joon als richtige Person für das Amt des FIFA-Präsidenten: «Wenn ich gewählt werde, werde ich nicht den Luxus meines Amtes geniessen. Mein Job wird es sein, diesem Luxus ein Ende zu machen. Es wird Zeit, dass die FIFA wieder einen Präsidenten hat, der nicht aus Europa kommt. Deshalb habe ich eine gute Chance.»
Der Politiker und Fussballfunktionär gehörte bereits zum Exekutivekomitee der FIFA und hatte die Position eines FIFA-Vizepräsidenten inne, ehe er am Kongress der Asiatischen Fussball-Konföderation (AFC) 2011 die Kampfwahl gegen den jordanischen Prinzen Ali Bin Al-Hussein verlor. Während der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea war er Präsident des südkoreanischen Fussballverbandes. (sih)