Mladen Petric spielt in Krisen-Griechenland
«Meine Frau leidet sehr»

Griechenland versinkt im Chaos! Mittendrin: Panathi­naikos-Star Mladen Petric (34). Hier sagt er, wie es ihm geht.
Publiziert: 01.07.2015 um 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:29 Uhr
Von Stefan Kreis

Fussball ist in Griechenland Religion – und in diesen Stunden trotzdem nur Nebensache. Das Land steht vor dem Staatsbankrott, für Mladen Petric eine «schwierige Situation». Zurzeit bereitet sich der Aargauer mit Panathinaikos auf die Champions-League-Quali vor, doch seine Gedanken sind bei seiner Familie. Vor allem bei seiner Frau Despina(32): «Sie ist Griechin und leidet sehr mit ihren Landsleuten.»

Die Anspannung und die Nervosität in der Bevölkerung seien gross, so Petric. Die Medien berichten von Hamsterkäufen. Grosse Menschenmengen versammeln sich vor Apotheken und Tankstellen – und vor den Geldinstituten. Vor ein paar Tagen wollte Petric Geld abheben, musste es aber bei mehreren Automaten versuchen. «Vor den Banken bildeten sich riesige Schlangen. Niemand weiss, wie es weitergeht.»

Rückkehr in die Schweiz ist wohl erledigt

Am Wochenende sollen die Griechen in einem Referendum über ihre Zukunft abstimmen, sollten sie die Bedingungen der Europäischen Union ablehnen, stünde das Land vor dem Staatsbankrott. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende? «Ich weiss nicht, ob ich für oder gegen einen Bankrott Griechenlands sein soll. Es hätte wohl beides Vor- und Nachteile», sagt Petric. Wichtig sei, dass die Menschen selbst über ihr Schicksal entscheiden können. Und dass es den Leuten so schnell wie möglich wieder besser geht.

«Die Krise trifft vor allem jene Leute, die sowieso schon wenig haben. Ältere Menschen, die um ihre Renten zittern zum Beispiel.»

Er selbst spürt die Krise zwar auch. Sorgen, dass sein Klub Panathinaikos ebenfalls vor der Pleite steht, macht er sich aber nicht. «Der Präsident kam zu uns in die Kabine und ver­sicherte, dass alles gut kommen wird.»

Petric selbst hat vor kurzem seinen Vertrag bis 2016 verlängert, eine Rückkehr in die Schweiz dürfte sich für den ehemaligen GC- und FCB-Stürmer endgültig erledigt haben. Bereuen tut er seinen Wechsel nach Athen trotz Krise nicht. «Wir fühlen uns wohl hier. Aber uns geht es auch gut. Im Vergleich zu vielen anderen Menschen in diesem Land.»

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