Ein Jahr lang. Eine unvorstellbar lange Zeit für einen Vollblut-Fussballer. Ein Jahr war Frey verletzt. Zuerst eine Pfusch-OP in Frankreich. Im Sommer deshalb ein erneuter Eingriff. Alles ist zu diesem Zeitpunkt in Frage gestellt.
Doch Frey kämpft sich zurück. Der Knöchel hält! Und seit einer Woche ist er wieder voll im Mannschafttraining. «Zuerst nahm ich noch Schmerztabletten», sagt der Münsinger. «Mittlerweile habe ich selbst die absetzen können.»
Es geht gar derart gut, dass sein neuer Trainer Frédéric Antonetti schon nach wenigen Trainingstagen mit dem Gedanken spielt, Frey ins Kader für das Cupspiel in Amiens zu nehmen. 19 Namen standen auf dem offiziellen Aufgebot. «Ich flog erst raus, als klar war, dass alle fit sind», so Frey mit einem Anflug von Euphorie.
Am Samstag gehts nun gegen Nizza in der Ligue 1. Frey gibt im Training Vollgas, hofft, dabei zu sein. Dennoch: Seine Zukunft ist offen. «Der neue Trainer hat mich noch nie live gesehen. Ich will mich ihm schon noch zeigen», sagt Frey.
Weil alles enorm schnell ging, ist plötzlich Freys aktueller Klub wieder ein heisses Thema für die Rückrunde und eine Ausleihe nicht mehr die einzige Option.
Schon gar nicht zu Freys Stammklub YB, wo Sportchef Fredy Bickel davon spricht, dass er zuerst abbauen müsse: «Wir holen nicht einen, um einfach einen zu holen. Zuerst müsste etwas passieren.»
Der Stürmer wird jedenfalls alles tun, damit Lille nicht «greuig» sein muss. Dieses Attribut hatte der Hobbymaler und –gitarrist für seinen Arbeitgeber vorgesehen, sollte er ihn ausleihen. «In ein, zwei Wochen sehen wir weiter», sagt Frey. Und schiebt ein weiteres «genial» hinterher.