Noah Okafor, Sie waren vor zwei Wochen in Basel und haben ihre ehemaligen Mitspieler zum Essen getroffen. Heimweh?
Nein, aber wir hatten frei und mit dem Auto sind es von Salzburg aus bloss fünf Stunden. Da hab ich meine Familie besucht und meine Brüder gesehen. Mit einigen meiner ehemaligen Mitspieler habe ich ohnehin laufend Kontakt.
Der FCB steht im Europa-League-Achtelfinal gegen Frankfurt, Sie sind mit Salzburg gegen die Eintracht ausgeschieden. Bereuen Sie ihren Wechsel schon?
Nein, null.
Ist Salzburg wirklich ihr Traumverein?
Ja, ich wollte sehr gern dort hin. Der Klub hat mich schon länger beobachtet, ich habe die Wertschätzung gespürt. Die Spielphilosophie passt zu mir. Offensiver Tempo-Fussball.
Was ist anders als in Basel?
Die Trainings sind intensiver. Auch der Kontakt mit dem Trainer.
Es hiess, Sie hätten den FCB verlassen, weil Sie unter Marcel Koller zu wenig Wertschätzung bekommen haben …
Er hatte schon einen Anteil, dass ich gegangen bin, ja. Ich habe in der Vorsaison immer gespielt und plötzlich nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, dass man keinen richtigen Plan mit mir hat, darum habe ich mich für den Wechsel entschieden.
Bei Salzburg sind Sie bislang aber ebenfalls kaum zum Einsatz gekommen. 12 Minuten im Cup, 57 Minuten in der Bundesliga, 24 Minuten in der Europa-League. Woran liegts?
Daran, dass ich die Vorbereitung nicht mit der Mannschaft absolvieren konnte und eine andere Intensität herrscht in den Trainings und in den Spielen. Aber ich bekomme hier die Zeit, die ich brauche. Das hat der Klub ja auch bei meiner Verpflichtung betont.
Sie sind der Rekordtransfer der österreichischen Bundesliga. Macht Sie das stolz?
Klar, macht mich das stolz. Aber was zählt, ist die Leistung auf dem Platz.
Telebasel berichtete, Sie hätten sich geweigert zum Rückrundenstart gegen YB zu spielen, um Ihren Transfer nicht zu gefährden.
Das stimmt nicht! Ich hatte Leistenprobleme und konnte deshalb nicht spielen.
Ist Wehmut dabei, dass Sie den FCB nach über 10 Jahren verlassen haben?
Ja, schon. Aber es ist irgendwie auch ein normaler Schritt, der früher oder später gekommen wäre. Ich hatte schon im Sommer Angebote. Und auch jetzt im Winter war Red Bull Salzburg nicht der einzige Interessent. Es geht darum, den nächsten Schritt zu machen. Sich weiterzuentwickeln. Aber das Wichtigste ist, dass ich Fussball spielen kann.
Derzeit ist Fussball aber bloss Nebensache, das Coronavirus dominiert die Welt. Wie erleben Sie die Situation in Österreich?
Bei uns wurden die Spiele abgesagt. Mal schauen, wie sich das entwickelt. Wichtig ist, dass man Regeln befolgt.