«Mama, ich bin lesbisch!»
Dickenmann spricht erstmals über ihre Liebe zu Frauen

Warum sich Lara Dickenmann selbst verleugnet hat und weshalb sie mit 32 erstmals öffentlich über ihre Liebe zu Frauen spricht, verrät die Schweizer Rekordnationalspielerin im SRF.
Publiziert: 10.09.2018 um 01:29 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2018 um 18:36 Uhr
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Die Schweizer Rekordnationalspielerin Lara Dickenmann spricht erstmals über ihre Liebe zu Frauen.
Foto: KEY
Stefan Kreis

Lara Dickenmann privat wie nie! In einer berührenden SRF-Doku gibt die erfolgreichste Schweizer Fussballerin aller Zeiten Einblick in ihr Seelenleben. «Mit 13 habe ich gemerkt, dass ich auf Frauen stehe, aber erst vier Jahre später bin ich mit meiner Mutter hingesessen und habe gesagt: ‹Mama, ich bin lesbisch.›»

Ein Schock für ihre Mutter, so Dickenmann. Auch für sie selbst sei die Situation nicht einfach gewesen. «Ich habe mich selber verleugnet, war nicht bereit, das zu akzeptieren. Ich wollte nicht Fussballspielerin sein und lesbisch, wollte das Klischee nicht bestätigen. Mein Ziel war es, auf Männer zu stehen und das durchzuziehen.»

Sie geht in die USA, verliebt sich mit 19 in eine Amerikanerin, kommt zurück, brilliert auf dem Rasen. Mit Lyon wird sie siebenmal Meister, holt zweimal die Champions League, mit Wolfsburg gewinnt sie fünf Titel in drei Jahren, für die Schweizer Nati erzielt sie bisher 53 Tore. Rekord.

Dickenmann gewinnt mit Wolfsburg fünf Titel in drei Jahren.
Foto: Getty Images

Warum jetzt?

Auch in der Liebe läufts für Dickenmann rund. Seit zwei Jahren ist sie mit Barla Deplazes (22) zusammen, einer Angreiferin des FC Zürich. Die beiden haben eine Fernbeziehung, 700 Kilometer entfernt. Kein Problem? «Wir telefonieren täglich», sagt Dickenmann. «Sie gibt mir sehr viel, wir sind zwar weit voneinander weg, aber es funktioniert gut. Sie bringt mich zum Lachen, aber ich kann auch sehr ernste Gespräche mit ihr führen und über alles mit ihr reden.»

Warum Dickenmann erst jetzt, mit bald 33 Jahren, zum ersten Mal öffentlich über ihre Homosexualität spricht? «Weil ich niemanden gehabt habe, der in der Öffentlichkeit dazu gestanden ist.»

Und weil sie selbst vielleicht jemand sein könnte, der zeigt, dass es okay ist, wenn Frauen Frauen lieben. «Wenn es nur jemandem hilft, dann hat sich das gelohnt.»

Dickenmann ist nun nach Ramona Bachmann (27) die zweite grosse Figur der Frauen-Nati, die öffentlich zu ihrer Homosexualität steht.

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