Lara Dickenmann ist ein 16-jähriger Teenager, als sie 2002 erstmals für die Schweizer Nati spielt. Jetzt ist die Krienserin 33 Jahre alt – und gibt nach 17 Jahren Nati-Karriere ihren Rücktritt aus der SFV-Auswahl. Sie geht als Captain, als Integrationsfigur, als Rekordspielerin (135 Einsätze) und -Torschützin (53).
«Ich habe es mir schon länger überlegt», sagt Lara zu BLICK, «während der letzten WM-Quali ist mir klar geworden, dass es der richtige Zeitpunkt ist.» Die WM in Frankreich hätte der krönende Abschluss sein können. Aber die Nati verspielte die Quali, zudem riss sich Dickenmann das Kreuzband.
Deshalb nochmals zwei Jahre bis zur EM 2021 anzuhängen, wollte die Wolfsburg-Spielerin aber nicht. Sie konzentriert sich jetzt auf den VfL: «Ich freue mich, mehr Zeit für mich zu haben.»
«Stolz, dass ich Teil einer positiven Entwicklung war»
Es bleibt bei 17 Jahren Lara in der Nati. In dieser Zeit hat sich die Frauen-Auswahl von einer reinen Amateur-Mannschaft zu einem Team mit professionellen Strukturen und ersten WM- und EM-Teilnahmen entwickelt. Stets mittendrin: Dickenmann, die zur «Grande Dame» des Schweizer Frauen-Fussballs wird. «Ich hätte am Anfang niemals gedacht, dass ich so lange dabei bleibe. Damals gab es keine Profis. Für die Nati haben wir Ferien hergeben müssen. Ich bin stolz, dass ich Teil einer sehr positiven Entwicklung war.»
Weil die Nati-Legende zuletzt wegen ihrer Reha vom neuen Nati-Coach Nils Nielsen nicht aufgeboten werden konnte, spielte Dickenmann in der Nati nur unter drei Trainern: Jost Leuzinger, Beatrice von Siebenthal und Martina Voss-Tecklenburg. Lara: «Nils hat sich oft bei mir gemeldet. Ich hätte grundsätzlich gerne für ihn gespielt.»
Aber nun bleibts bei 135 Länderspielen und 53 Toren. «Ich hoffe, dass meine Rekorde bald gebrochen werden», sagt Dickenmann, «viel schöner als die Zahlen sind die Erinnerungen an ein tolles Team mit viel Dynamik, das über die Jahre zusammengewachsen ist.» Klarer Fall: Lara bleibt der Nati als Fan treu.