These 1: Basel wird nicht mal Vizemeister!
Das war schon ich, der Anfang Saison auf einen Meister Basel getippt hatte. Ich glaube nach wie vor ganz fest daran, dass Ciri Sforza den FCB zum Meister machen kann. Aber ganz sicher nicht mehr diese Saison. Dafür, das habe ich in der ersten Saisonhälfte feststellen müssen und unterschätzt, ist die Basler Baustelle noch zu gross. Ciri braucht mehr Zeit. Und Maurizio Jacobacci arbeitet in Lugano derart beständig und stilsicher, dass die Tessiner dem früheren Serienmeister gar den Platz als Vize-Champion vor der Nase wegschnappen. Wie St. Gallen letzte Saison. Aber 2021/22 wird Basel Meister. 110-prozentig!
These 2: Siebatcheu ist gleich gut wie Nsame
Jordan Siebatcheu hat in den letzten Spielen des Corona-Jahres gezeigt, was er draufhat, wenn er im Rhythmus ist. Und das ist verdammt viel! Nämlich gleich viel wie Jean-Pierre Nsame. Auch Jordy ist in einer ganzen Saison gut für mehr als 20 Tore. Nsame wird zum ersten Mal seit langem wieder echte Konkurrenz haben. Das führt zu einem unerwarteten internen Konflikt, der Trainer Gerry Seoane vor eine grosse Herausforderung stellt. Denn er will die beiden sehr ähnlichen Spielertypen grundsätzlich nicht gleichzeitig bringen. Diesen Konflikt kann nur ein Umstand verhindern: Ein Transfer von Nsame noch im Winter. Damit wäre allen gedient.
These 3: Sion ist der falschestmögliche Klub für Lacroix
Wenn jemand derart mental angeknackst einen neuen Klub findet, dann sollte dieser Klub vorzugsweise einer sein, auf dem das Etikett «Wohlfühloase» klebt. Sion? Das Gegenteil davon. Wer hierher kommt, muss schauen, dass er mental nicht innert kürzester Zeit noch schlechter dran ist. Fragen Sie mal Valon Behrami und Johan Djourou, die beiden Promi-Rückkehrer aus dem Ausland, die innert kürzester Zeit wieder weg waren. Sion-verseucht… Auch auf den einfachen Nationalspieler Lacroix wartet eine Herkulesaufgabe in seinem Heimatkanton: Psyche reparieren, Spielzeit generieren, Rhythmus finden. Und klappt das, sollte er auch noch die Abwehr stabilisieren und das Team zu Siegen führen. Uff!
These 4: Dzemaili wird zum «Problem» beim FCZ
Noch ein Promi-Rückkehrer. Auch auf Blerim Dzemaili wird ein riesiger Druck lasten. Der Zürcher kann damit umgehen, keine Frage. Das hat er im Ausland zur Genüge bewiesen. Nur nützt es wenig, wenn der Betroffene selber das wohl kann, seine Mitspieler ihn aber nicht nutzbringend unterstützen. Weshalb Dzemailis Schicksal massgeblich von seinen Teamkollegen abhängen wird. Klar, er ist nicht ein Ausnahmestürmer wie Zlatan Ibrahimovic, für den alle zehn Mitspieler bei Milan schuften, damit er glänzen kann. Und doch wird es bei Dzemaili ähnlich sein müssen. Denn auch er wird das eine oder andere Tor schiessen wollen. Kommt die Frage hinzu, wie das Antonio Marchesano verkraften wird, der beste FCZler der Vorrunde, dass ihm nun einer auf der Position hinter den Spitzen vor der Sonne steht?
These 5: Der FC Luzern schwebt in höchster Abstiegsgefahr
Der FCL wird nicht Letzter werden, keine Bange, liebe Luzern-Fans. Aber Zweitletzter. Und was danach passieren kann, hat man letzte Saison gesehen. Was nützte es dem FC Thun, dass er das drittbeste Rückrundenteam war? Nichts! Gegen Vaduz stieg man in der Barrage dennoch ab. Dieses Schicksal droht dem Team mit der schwächsten Abwehr der Liga, das sechs seiner 13 Punkte mit den beiden Siegen gegen Sion geholt hat. Denn es lauern unter anderen GC, Aarau, Thun, Schaffhausen mit Fuchs Murat Yakin auf ihre Chance. Ganz gefährliche Stolpersteine für Superligisten!