Konten-Fälschung durch Blatter
Millionen-Zahlung an Platini war ein Verstoss

Die Millionen-Zahlung des suspendierten Fifa-Präsidenten Sepp Blatter an den derzeit ebenfalls kalt gestellten Uefa-Chef Michel Platini ist nach Einschätzung der Rechnungsprüfer der Fifa ein Verstoss.
Publiziert: 21.10.2015 um 01:32 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:55 Uhr

Es wird immer enger für Sepp Blatter (79) und Michel Platini (60). Laut dem Fifa-Rechnungsprüfer bezahlte Blatter Platini an den Fifa-Büchern vorbei. Das sagte Domenico Scala, Vorsitzender des Fifa-Ausschusses für Rechnungsprüfung und gute Unternehmensführung, der Nachrichtenagentur AP.

Kein schriftlicher Vertrag

Es handele sich demnach um «einen klassischen Interessenkonflikt», dass Blatter 2011 die Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken gebilligt habe, ohne dass es einen schriftlichen Vertrag gegeben habe. Nach Einschätzung Scalas könnte sich Blatter deshalb der Konten-Fälschung schuldig gemacht haben.

Platini bestreitet Unregelmässigkeiten und erklärte gestern wiederholt, dass Geld stehe ihm rechtmässig zu. Der Franzose erhielt im Februar 2011 eine Überweisung von zwei Millionen Schweizer Franken – für seine Tätigkeit als Fifa-Berater von 1998 bis 2002.

«Wie viel willst du?» - «Eine Million»

«Blatter hat mich 1998 gefragt: 'Wie viel willst du?'. Ich sagte: 'Eine Million'. 'Eine Million was?' 'Ok, eine Million Schweizer Franken pro Jahr'», sagte Platini. Weil Blatter aber pro Jahr nur 300'000 Franken zahlen durfte, was dem Lohn des Fifa-Generalsekretärs entspricht, wollte er die fehlende Summe später begleichen.

2011 habe Blatter dann auf Anfrage erklärt, dass er Platini noch Geld schulde. Die Summe von zwei Millionen Franken sei dann innert zehn Tagen überwiesen und alles rechtmässig versteuert worden, so der Uefa-Präsident. Die Hintergründe über die Enthüllung der nachträglichen Millionen-Zahlung ortet Platini im Umfeld von Blatter.

Für 90 Tage gesperrt

Die FIFA-Ethikkommission hatte Blatter und Platini für jeweils 90 Tage gesperrt. Konkrete Gründe für die Sanktionen nannte das Gremium nicht. (gru)

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