Hakan Yakin könnte sofort als Cheftrainer beim SC Bern übernehmen. Obwohl sein Verständnis für Eishockey und sein Talent auf Schlittschuhen überschaubar sein dürften. Deshalb dürfte weder der SCB noch sonst ein Eishockeyklub je auf die Idee kommen, Yakin einen Trainerjob anzubieten.
Aber sie könnten, würden sie wollen. Und er dürfte coachen, würde er wollen. Das ist der grosse Unterschied zu Yakins Steckenpferd, dem Fussball.
Fast 20 Jahre war er Profi, gehörte zweifelsohne zu den begabtesten Schweizern aller Zeiten, konnte ein Spiel lesen wie kaum ein zweiter. Seit mehr als acht Jahren steht er nun an der Linie, gibt sein Wissen weiter: erst den Junioren, seit fünf Saisons den Profis. Yakin führt auch eine Fussballschule, wo er die Kleinsten ab und zu gar selbst unterrichtet.
Nun will ihn Schaffhausen aus der Challenge League als Cheftrainer installieren. Und Yakin fühlt sich dazu bereit. Aber er darf nicht. Weil ihm (noch) das Uefa-Pro-Diplom fehlt.
D-Diplom, C-Basic-Diplom, Uefa C-Diplom, Uefa B-Diplom, Uefa A-Diplom und Swiss Olympic Kurs alles absolviert. Doch beim Assessment fürs Pro-Diplom war er nicht unter den besten zwölf und wurde nicht zugelassen. So wollen es die Regeln des Verbands. Regeln muss man einhalten. Aber nicht alle sind sinnvoll.
Yakin hat derzeit ein Problem. Ausser er wird Eishockey- Cheftrainer. Das ist nicht anzunehmen. Es ist aber auch nicht anzunehmen, dass der Verband seine Regeln in den nächsten Tagen überdenkt.
An der Zeit wäre es.