Kommentar zu den Grenzüberschreitungen
Hände weg von den Refs

Der Fussball sei im Umgang mit den Schiedsrichtern viel zu tolerant, findet Fussballchef Christian Finkbeiner, nachdem auch Mario Frick einem Ref zu nahe gekommen ist.
Publiziert: 10.11.2022 um 22:34 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2022 um 22:49 Uhr
Blick-Fussballchef Christian Finkbeiner.
Foto: Thomas Meier
Christian Finkbeiner

Raphael Wicky, Bo Henriksen und Mario Frick sind freundliche Menschen. Und nicht als Heisssporne bekannt. Dass sie als Trainer unter Strom stehen und auch mit ihnen ab und zu die Emotionen durchgehen, ist nachvollziehbar.

Und doch haben sie eine Grenze überschritten. Das Berühren eines Schiedsrichters ist ein No-Go – nicht nur auf, sondern auch neben dem Feld. Auch wenn die Berührungen nicht bös gemeint sind. Solche Aktionen untergraben die Autorität der Unparteiischen.

Frick und Co. sind aber keine Ausnahmen. Der Fussball ist seit jeher im Umgang mit seinen Schiedsrichtern viel zu tolerant. Im Eishockey ist der Halbkreis vor dem Punktrichtertisch für die Spieler eine Tabuzone. Und wenn einer auf dem Feld mit dem Ref diskutiert, dann ist es meistens der Captain.

Einen noch höheren Stellenwert haben die Schiedsrichter in den nordamerikanischen Profi-Ligen. Dort sind sie Teil des Milliarden-Business und dementsprechend gut entlöhnt. Übergriffe gegenüber den Schiris werden hart sanktioniert.

Im Fussball hat sich dank der Einführung des VAR die Situation auf dem Platz zwar verbessert, trotzdem sind die Schiedsrichter zu wenig geschützt. Aggressive Gesten und Reklamationen gegenüber dem Schiri sind noch immer keine Ausnahmen.

Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf her. Es liegt an den Verbänden und den Ligen, ihre Schiedsrichter besser zu schützen. Denn auch hier dient das Verhalten des Profis als Vorbild für die Amateur- und Junioren-Ligen. Und dort herrscht teilweise noch immer Wild-West.

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