Drei schwer verletzte Menschen. Wüste Szenen nach dem Cup-Halbfinal zwischen FCB und YB in Basel. Vermummte schlagen mit Gegenständen auf Sicherheitsleute ein. Die Schande von Basel, die Frage ist bloss: die wievielte? Und dann gabs ja auch schon die Schande von Zürich, von Bern, von Aarau, von Luzern … Ach, man verliert schnell mal die Übersicht.
Fangewalt ist real. Man hätte es schon vor Jahren merken können. Was machen stattdessen Liga, Verband und Klubs? Sie sind immer an etwas dran. Sie probierten immer irgendetwas. Sie bilden Arbeitsgruppen. Evaluieren. Denken. Und manchmal ducken sie sich auch einfach weg. Und klar: Wenn es mal wieder «chlöpft», zeigt man sich betont betroffen und entrüstet.
Und was machen die Behörden? Ähnliches. Sie zerreden das Problem. Sie schieben es herum. Eiern herum. Sie geben (hundert Seiten starke) Studien in Auftrag. Sie bilden Arbeitsgruppen. Und: Neulich hat man mit den personalisierten Tickets wieder einmal eine etwas härtere Massnahme bachab geschickt und verkündet, man wolle reden. Mit den Fangruppen. Am Dienstag klingt das wie ein Hohn.
Mit wem bitte wollen die reden? Mit denen, die gestern für Angst, Schrecken, Zerstörung und Verletzte gesorgt haben? Mit diesem Mob? Was diese Vermummten vor dem Stadion aufgeführt haben, ist eine knallharte Machtdemonstration: Ihr nehmt uns die Pyros weg – wir schlagen euch spitalreif.
Noch Fragen? Da gibt es nichts zu reden.
Wann merken Politik, Behörden und die Fussball-Zuständigen endlich, dass sie in der Verantwortung stehen, dass sich dieses Problem nicht von alleine in Luft auflösen wird oder zerreden lässt. Es braucht Massnahmen. Nicht heute oder morgen. Am Dienstag hätte es sie gebraucht.