Eren Derdiyok (26) und Hakan Yakin (37) sind altersmässig elf Jahre auseinander und haben trotzdem etwas gemeinsam: Hätten sie ihr Talent ausgeschöpft, wären wohl beide von einem Top-Klub wie Real Madrid oder Manchester United gekauft worden.
Doch Hakan brachte es nur auf neun mickrige Bundesliga-Einsätze beim VfB Stuttgart, in denen er nie traf. Und Eren Derdiyok, 2011 als neuer Heilsbringer des Nati-Sturms ausgerufen, kommt nicht vom Fleck. Im Gegenteil.
Das ist ein Jammer. Denn Derdiyok war als Jungspund beim FC Basel ein Killer vor dem Tor. Kaltblütig, spielerisch stark, dazu noch gross und mit Sprungkraft gesegnet. Als er mit 21 gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison zwölf Tore für Leverkusen schoss, war klar, dass er bald die Nachfolge von Nati-Sturm-Legende Alex Frei (42 Länderspiel-Tore) antritt.
Vergangenheit. Seferovic, Drmic und bald auch Embolo haben ihn in der Nati-Hierarchie überholt. Es wird als Spieler der Süper Lig ein harter Kampf zurück für Derdiyok, auch wenn er mit 26 Jahren mitten in der Karriere steht.
Denn klar ist auch: Seine Bilanz von 46 Länderspielen ist mit acht Toren enttäuschend. Selbst im Vergleich mit Hakan Yakin. Der Spielmacher schoss in 87 Länderspielen 20 Treffer. Derdiyok muss sich sputen, will er das noch erreichen.