Noch ein bis zwei Wochen, dann macht Eren Derdiyok sein erstes Spiel für Kasimpasa. Etwas mehr als ein halbes Jahr nach seinem Kreuzbandriss kann der Stürmer auflaufen. «Ich hoffe, gut zurückzukommen. Mein Knie schmerzt nicht mehr.»
Aber nicht nur in der Türkei, auch in der Schweiz wird über den 46-fachen Nationalspieler (8 Tore) debattiert. Die Frage: Holt ihn der Meister im Sommer als Nachfolger für den zurücktretenden Marco Streller (33)?
Klar ist: Derdiyok bringt neben schwierigen Diskussionspunkten (hoher Lohn und Form nach Verletzung) die Grundvoraussetzungen mit, um beim FCB sportlich in die grossen Fussstapfen zu treten. Da geht es um internationale Klasse, schlummerndes Talent und nicht zuletzt um die Herkunft – auch weil der FCB neben Streller weitere Schweizer Spieler wie Fabian Frei (zu Hannover?) oder Fabian Schär (zu Gladbach?) zu verlieren droht.
Derdiyok ist in Basel aufgewachsen, durchlief bei Old Boys Basel alle Juniorenstufen und war von 2006 bis 2009 beim FCB unter Vertrag. Mit 1,90 Metern und 83 Kilo bringt er jene Gardemasse mit, um Streller als Stoss-Stürmer zu ersetzen.
Und für Derdiyok ist ganz klar, dass er in seine Heimat zurückkehren will. Er sagt zu BLICK über die Wechsel-Gerüchte: «Der FC Basel ist immer ein Thema für mich. Ich will allerdings erst mal hier in der Türkei Fuss fassen. Und dann mit guter Form irgendwann wieder zurück nach Basel kommen.»
Ist dieser Zeitpunkt schon in diesem Sommer gekommen? Derdiyok meint: «Das kann ich jetzt nicht sagen. Die Tür nach Basel ist für mich immer offen, klar, und ich will in meiner Karriere nochmals für den FCB spielen. Aber es geht darum, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist.»
Bei Kasimpasa steht Derdiyok noch etwas mehr als zwei Jahre unter Vertrag. Derdiyok wäre der dritte Basler Stürmer der Neuzeit, der zu seinem Heimatklub zurückkehrt: Marco Streller wechselte 2007 von Stuttgart, Alex Frei mit 30 Jahren von Dortmund an den Rhein.
Derdiyok ist 26. Gleich alt, wie Streller damals bei seiner Rückkehr war.