Junioren-Skandal
Villmergen feuert Coach und greift gegnerischen Trainer an

Der FC Villmergen entlässt seinen Junioren-Coach V.N. fristlos – und behauptet, dass die erzählte Story von Gränichen-Trainer A.S. «nur der halben Wahrheit entspricht».
Publiziert: 26.09.2015 um 12:36 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:46 Uhr
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Unschönes Ende eines Cup-Abends in Villmergen AG.
Foto: zvg

Die Wildwestszenen am Mittwochabend im Cup-Achtelfinal der A-Junioren von Villmergen und Gränichen (1:4) bleiben nicht ohne Folgen: Trainer V.N.* wird fristlos entlassen. Dies teilt der FC Villmergen auf seiner Homepage mit.

Der Aargauer Klub beschreibt den Ausraster von V.N. in der Nachspielzeit wie folgt: «Nachdem er bereits vorgängig verwarnt wurde, flog er endgültig vom Platz. Er konnte sich nicht beruhigen und auf dem Weg in die Kabine kam er nochmals am Unparteiischen vorbei. Gemäss Schiedsrichterrapport spukte er in dessen Richtung, was unentschuldbar ist. Daraufhin brach der Spielleiter die Partie ab und flüchtete in die Kabine.»

Villmergen kritisiert aber auch A.S.*, den Trainer von Gränichen. Dieser stellte auf Facebook ein Bild der anwesenden Polizei (die er gemäss der Villmergen-Version herbeigerufen hatte) und schrieb dazu: «So endet leider ein Fussballabend im Cup bei den A-Junioren. Kompliment an die Spieler des FC Gränichen, welche sich tadellos verhalten haben!»

«Den Hilferuf vom FCG-Trainer erachten wir als unangebracht und können es nicht nachvollziehen, da die Situation auch anders gelöst hätte werden können», ist das Heimteam der Meinung.

«Wir möchten mit dieser Stellungnahme darauf hinweisen, dass die erzählte Story vom FCG-Trainer nur der halben Wahrheit entspricht und der ursprüngliche Auslöser gänzlich weggelassen worden ist. Wir finden es nicht korrekt, die gesamte Schuld dem Gegner zuzuschieben und seine eigenen Junioren als ‹vorbildlich› hinzustellen – obwohl dies nicht der Fall war.»

Der angesprochene Auslöser in der Nachspielzeit soll eine Ohrfeige eines Gränichen-Kickers gegen einen Villmergen-Junior gewesen sein. Villmergen schreibt von einer «glasklaren Tätlichkeit eines Gränichers».

Im Communiqué heisst es: «Nach einer ‹Flättere› gegen einen von unseren Spielern, blieb jener ruhig und ging auf den Unparteiischen zu. Als der FCV-Spieler für Reklamieren mit Gelb bestraft worden ist und der Gränicher auch nur Gelb sah, artete die ganze Situation aus – in welcher auch unser Trainer völlig die Contenance verlor.» (red)

* Namen der Redaktion bekannt.

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