Johan Djourou mit seiner süssen Familie
«Meine vier Frauen machen mich stark»

Johan Djourou ist einer der Profis, die zu Hause wirklich abschalten können. Im 4-Mädel-Haus ist Fussball tabu.
Publiziert: 11.11.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:19 Uhr
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Die kleine Lou und ihre Schwestern sollen alles werden – nur nicht Fussballerinnen.
Foto: freshfocus
Von Max Kern

Was bedeutet Ihnen Ihre Familie, Johan Djourou? Der 57-fache Internationale blinzelt vor dem Team-Hotel in Feusisberg SZ in die Mittagssonne und sagt zu BLICK: «Alles!»

Der Innenverteidiger: «Daheim kann ich aufladen, meine Familie macht mich stark. Und meine Familie ist auch meine Motivation, im Beruf immer besser zu werden.»

Seine Familie ist weiblich, durch und durch. Neben Gattin Emilie sind dies die Töchter Lou (6), Aliany (wird im Januar 4). Und das 5 Monate alte Baby Julia.

Fussball ist im femininen Haushalt der Djourous in Hamburg deshalb kein Thema. Nicht mal vor dem Haus wird dem Ball nachgerannt. Der HSV-Captain: «Sie sind noch jung, sie haben andere Talente. Ich versuche zu verhindern, dass sie Fussball spielen. Aber wenn sie dann eines Tages wirklich wollen, lasse ich sie.»

In der Freizeit geht Djourou mit seinen vier Mädels gerne an der Alster spazieren. «Oder wir gehen in den Zoo, fahren Velo, essen gemeinsam im Restaurant.» Und bald steht laut dem «Hamburger Abendblatt» auf dem Freizeit-Programm des Genfers mit Wurzeln in der Elfenbeinküste ein Treffen mit Flüchtlingen auf dem HSV-Parkplatz an.

Djourou zu BLICK: «Bis jetzt hatten wir leider noch keine Gelegenheit dazu. Dieser Besuch wird für mich und die Kleinen sehr wichtig sein. Damit sie früh sehen, dass es im Leben auch eine andere Seite gibt.»

Djourou, der im Senegal als Botschafter der Stiftung Kemi Malaika Jugendlichen («Kinder sind die Zukunft der Welt») den Schulbesuch ermöglicht, sammelt in Hamburg für Flüchtlinge warme Schuhe und Winterkleider. «Sie brauchen Kleider. Wir haben mehr, als wir brauchen. Ich sammle Kleider, kaufe auch dazu.»

Will Djourou wie Bundeskanzlerin Angela Merkel am liebsten alle Flüchtlinge einfach reinwinken? Der Genfer: «Wenn man alle aufnehmen könnte, wäre das gut. Aber das geht nicht. Deutschland hat schon sehr viele Flüchtlinge aufgenommen, doch man kann nicht allen helfen.»

Heute fliegt Djourou mit der Nati nach Wien. Am Freitag steigt der Test in Trnava gegen die Slowakei, nächsten Dienstag im Ernst-Happel-Stadion das Spiel gegen Österreich. Djourou: «Ich bin stolz, die Farben meines Landes tragen zu dürfen.»

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