Es ist ein Aufruf an interessierte Fussballspieler auf Facebook, der neugierig macht. «Auf die kommende Saison 20/21 wird der FC Zürich City die Jugendlichen im Breitenfussball fördern», ist zu lesen.
Setzt sich der FCZ nun trotz seiner vielen Spitzen-Juniorenteams auch im Breitensport ein? Nein. Es handelt sich um den FC Zürich City, nicht um den FC Zürich. Die beiden haben nichts miteinander zu tun. Zürich City ist der neue Name des 3.-Ligisten FC Tetova. Die Umbenennung soll nächsten Sommer über die Bühne gehen.
Das Verrückte: Hinter dem Projekt steckt mit Ali Yurdakul derselbe umtriebige Provinzfussballfürst, der 2015 mit seinem geplanten Real Madrid ZH sogar in Spanien für Aufsehen sorgte! Damals verbot ein Anwalt der Königlichen allerdings umgehend die Verwendung des geschützten Namens. Der Amateur-Klub aus Schlieren ZH bediente sich stattdessen beim Rivalen und stieg als SC Barcelona bis in die 3. Liga auf.
Abstieg nach dem Eklat
Doch dann endet die erfolgreiche Phase: Nach einem Spielabbruch wegen Handgreiflichkeiten in der Partie gegen Glattal Dübendorf kommts auf beiden Seiten zu Sperren, Bussen und Punkteabzügen. Nach einem Rekurs wird die Punktestrafe gegen Barcelona reduziert, aber Yurdakul sagt: «Danach waren wir im Zürcher Fussball die schwarzen Schafe.»
Das Team steigt wieder in die 4. Liga ab. Yurdakul fusioniert stattdessen mit Drittligist FC Tetova, der nun eben ab 2020 FC Zürich City heissen soll. Yurdakul: «Wir wollten einen neutralen Namen, um alle Kinder und Jugendliche anzusprechen. Da wir in die 2. Liga aufsteigen wollen, brauchen wir zwei Juniorenteams.»
FCZ-Boss Canepa schaltet Anwalt ein
Doch beim neuen Klub stellt sich die Frage: Besteht zwischen dem FC Zürich City und dem grossen FC Zürich nicht doch eine Verwechslungsgefahr? Yurdakul: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein Problem ist. Es gibt ja auch den FC Zürich-Affoltern und FC Zürich-Nord.»
Ganz anders sieht das FCZ-Präsident Ancillo Canepa. Er sagt zu BLICK: «Selbstverständlich ist der Name FC Zürich als Brand geschützt und kann ohne unsere Einwilligung nicht benutzt werden. Wir haben bereits unseren Anwalt beauftragt, sich darum zu kümmern.»
Dem FC Zürich City droht also womöglich dasselbe Schicksal wie Real Madrid ZH!