Japanischer Einheits-Ball für die Super League
Wie schmeckt der Sushi-Ball?

Erstmals spielt die Swiss Football League mit einem Einheits-Ball. Mindestens die nächsten drei Saisons wird gegen das japanische Produkt Molten getreten. Ists ein Flatterball? Flattern den Goalies wegen des neuen Arbeitsgerätes schon die Nerven?
Publiziert: 17.09.2020 um 10:58 Uhr
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Die Super und Challenge League spielen ab dieser Saison mit dem Ball vom japanischen Hersteller «Molten». Wie finden die Goalies der Super League den neuen Ball?
Foto: freshfocus
Fussball-Redaktion

Die ewigen Ball-Wechsel sind vorbei. Fast vor jedem Auswärtsspiel mussten die Super-League-Teams bisher mit fremden Bällen trainieren, weil der Gegner bei einem anderen Ball­hersteller unter Vertrag stand. Aus und vorbei. Von jetzt an findet jeder Ball-Wechsel in Super und Challenge League mit Bällen des japanischen Herstellers «Molten» statt. Wie schmeckt ihnen der Sushi-Ball? SonntagsBlick fragte eine Woche vor dem Meisterschaftsstart die zehn Torhüter der obersten Liga. Was halten Sie vom neuen Ball? Waren die alten Produkte besser? Flattern die Bälle mehr?

Meister-Goalie David von Ballmoos: «Ich finde es positiv, dass es in der Super League einen offiziellen Matchball gibt, der in allen Partien eingesetzt wird. Wir kennen ihn bereits aus den Europa-League-Partien der letzten Saison und haben mit ihm gute Erfahrungen gemacht. Ob die alten Produkte besser waren? Nein, das würde ich nicht sagen. Ich finde den neuen Matchball eine sehr gute Lösung – sowohl für die Goalies als auch für die Stürmer. Es ist ein Ball mit Zug, der mit guter Schusstechnik sehr schnell unterwegs ist. Aber er flattert aus meiner Sicht nicht aussergewöhnlich.»

Zigi, der ghanaische Hexer im Tor des FCSG: «Der neue Ball ist gut. Wir sind froh, dass es endlich einen einheitlichen Liga-Ball gibt, und sind zufrieden mit der Marke Molten. Wir waren auch mit Jako zufrieden. Ob die neuen Bälle flattern? Wir können keinen Unterschied feststellen.»

Basels Djordje Nikolic: «Wir trainieren erst seit ein paar Tagen mit dem neuen Ball, aber bis jetzt gefällt er mir gut. Der Ball ist leichter wie der, den wir vorher hatten, und er ist deutlich schneller. Der erste Eindruck ist positiv, und ich finde es gut, dass wir nun einen Liga-Ball haben. Jetzt kann man sich an ihn gewöhnen und muss sich nicht jedes Mal neu einstellen.»

Vaduz-Keeper Benjamin Büchel: «Ich bin super zufrieden mit dem neuen Ball. Endlich haben wir einen einheitlichen Liga-Ball. Ob die alten besser waren? Nein. Ich bin mit den neuen Bällen glücklicher. Die Molten-Bälle haben auf jeden Fall mehr Zug als unsere alten Puma-Bälle.»

FCZ-Goalie Yanick Brecher: «Ich bin sehr positiv überrascht vom neuen Ball und finde es super, dass wir nun einen Einheitsball für die Swiss Football League haben. Dies vereinfacht es uns Goalies enorm, und wir müssen uns nicht Wochenende für Wochenende auf einen neuen Ball einstellen. Jeder Ball flattert auf seine Weise, so auch der neue, aber im Vergleich zu den anderen Bällen verhält es sich sehr ähnlich.»

Sions Kevin Fickentscher: «Ich finde es positiv, dass in der Meisterschaft neu mit einem Einheitsball gespielt wird. Generell werden die neuen Bälle immer schneller und flattern immer mehr. Aber unterschiedlich, je nach Modell. Deshalb ist es gut, dass nun alles vereinheitlicht wird. Denn es ist eine ganz andere Sache, ob man in Bern mit Nike oder in Basel mit Adidas spielt. Wir spielen ja zu Hause auch mit Molten, deshalb weiss ich, dass dies qualitativ hochstehende Produkte sind.»

Luzerns Goalie Marius Müller: «Am Anfang ists auf jeden Fall eine Umstellung. Aber mittlerweile absolut zufriedenstellend. Ich komme gut damit klar. Ob die alten Pro­dukte besser waren? Teils, teils. Sicher gibts Bälle, die besser sind, aber auch Bälle, die schlechter sind. Aber für mich steht im Vordergrund, dass es ähnlich ist wie in Deutschland, dass letztendlich einheitlich gespielt wird. Und nicht mehr jeder sein eigenes Süppchen kocht. Ein einheitlicher Ball ist immer ein Vorteil. Ob die Bälle mehr flattern oder weniger, kann ich so jetzt auch nicht sagen. Dafür war die Zeit zu kurz. Aber am Ende muss das Runde ins Eckige, und ich muss verhindern, dass es ins Eckige geht. Dabei ist mir egal, ob der Ball flattert oder nicht.»

Luganos Noam Baumann: «Wir haben letzte Saison schon mit den Molten-Bällen trainiert, daher ändert sich für mich nichts. Es gibt so viele verschiedene Bälle, darum ist es für mich schwierig, sie miteinander zu vergleichen. Es stimmt, dass die neuen Bälle immer mehr flattern und es für uns Goalies schwierig machen.»

Servettes Jérémy Frick: «Der neue Ball überrascht mich positiv. Er ist wirklich nicht schlecht, ähnlich wie die Puma-Bälle von letzter Saison. Sie sind nicht unbedingt besser als die Bälle von letzter Saison. Man muss sich an einige Aspekte gewöhnen. Zum Beispiel bei langen Abschlägen muss man den Ball sehr zentral treffen, damit er nicht zu hoch wegfliegt. Und ja, der Ball flattert tendenziell klar mehr als die anderen. Das ist schwierig und klar ein Vorteil für die Stürmer.»

Thomas Castella, Lausanne: «Die neuen Bälle sind sehr gut. Mir gefällt der neue Ball besser als der alte. Er ist ein wenig härter und schwerer. Das Spielen mit dem Ball ist kein Problem. Nein, die alten Produkte waren nicht besser, denn in den letzten Jahren hatte ich mit einigen Bälle meine liebe Mühe. Mit dem Neuen ist es viel besser. Beim Flattern gibt es keinen grossen Unterschied. Die Schützen müssen gut sein und eine gute Technik haben, um dem Ball den nötigen Drall zu geben.»

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