Wer schon einmal auf dem Flughafen El Alto in La Paz (Bolivien) gelandet ist, kennt das Gefühl: Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindelgefühle – Höhenkrankheit! Der Flughafen liegt 4061 Meter hoch. Internationale Fussballspiele werden im Estadio Hernando Siles ausgetragen. Auch das liegt noch auf 3637 Metern.
Am Dienstag sind Messis Argentinier zu Gast. Bereits in der Nacht auf Freitag (0.30 Uhr MEZ) müssen die Gauchos gegen Angstgegner Chile ran. Zuhause, im Monumental von Buenos Aires. Chile muss auf den gesperrten Bayern-Star Arturo Vidal verzichten. Doch auch so haben Messi und Co. grössten Respekt vor dem Nachbarn hinter den Anden.
Die beiden Finalniederlagen in der Copa América 2015 und 2016 sitzen noch tief. In der WM-Qualifikation gab es zwar zum Auftakt einen 2:1-Auswärtssieg der Argentinier. Doch die Gauchos kommen unter ihrem dritten Coach seit dem verlorenen WM-Final gegen Deutschland 2014 nicht auf Touren.
Edgardo Bauza, der neue Nationaltrainer, war nur dritte Wahl, nachdem Diego Simeone (Atlético Madrid) und Jorge Sampaoli (Sevilla) abgesagt hatten.
Bauzas Bilanz? Mässig! Sechs Spiele, zwei Siege, zwei Unentschieden, zwei Pleiten. Argentinien liegt derzeit auf Rang fünf – dem Barrageplatz, einen Punkt hinter Chile. Trainer Bauza: «Ich würde nicht sagen, dass es ein Final ist. Aber sicher ein entscheidendes Spiel.»
Das Problem der Argentinier: Sie schiessen zu wenig Tore. Dabei kann Bauza auf Messi, Agüero, Higuain, Di María und Dybala zählen. Eine halbe Weltauswahl! Trotzdem gab es in den letzten acht Spielen nur acht Treffer.
Am Dienstag in Bolivien wird Trainer Bauza vermutlich mit einer ganz anderen Mannschaft spielen als gegen Chile, weil er nicht glaubt, dass seine Profis den Höhenunterschied wegstecken. Nur Messi wird auf jeden Fall dabei sein. Er, der nach dem verlorenen Copa-Endspiel gegen Chile im vergangenen Sommer entnervt seinen Rücktritt angekündigt hatte.
Richtig warm sind Argentiniens Fans mit ihrem Superstar immer noch nicht geworden. In der laufenden Qualifikation hat Messi erst dreimal getroffen. Und auf den Heimvorteil in der Nacht auf Freitag ist auch kein Verlass mehr: Im letzten Oktober hatte es gegen das bescheidene Paraguay eine 0:1-Pleite und gellende Pfiffe gegeben.