Überrascht, ja empört reagierten die Fans in Costa Rica, als Coach Óscar Ramírez vor einer Woche das Aufgebot für die Testspiele gegen Schottland und Tunesien bekanntgab.
Auf der Liste fehlt der Name von Jonathan McDonald, seines Zeichens zweimal hintereinander bester Torschütze in der heimischen Meisterschaft. 25 Tore hat der Mann mit der verwegenen Rastafrisur und dem Fast-Food-Namen in den letzten 39 Spielen erzielt.
Doch Coach Ramírez traut dem 1,73 m kleinen Mittelstürmer des Spitzenklubs LD Alajuelense nicht zu, dass er sich international durchsetzen kann. «An der WM sind alle Verteidiger mindestens 1,90 m gross», begründet Coach Ramírez die Nichtberücksichtigung von McDonald. Der Trainer will offenbar einen Big Mac im Sturm!
Doch die Begründung ist ziemlich fadenscheinig. Bei den Schweizern zum Beispiel misst einzig Johan Djourou knapp über 1,90. Manuel Akanji und Fabian Schär sind 1,87 und 1,86 m gross. Stephan Lichtsteiner und Ricardo Rodriguez bringen es auf 1,82 m.
In Costa Rica ist es ein offenes Geheimnis, dass McDonald und der Coach das Heu nicht auf derselben Bühne haben.
Ramírez selber, der bei Costa Ricas erster WM-Teilnahme 1990 im Mittelfeld Regie führte und massgeblichen Anteil an der Achtelfinalqualifikation hatte, misst übrigens 1,68 m.