Dunkler Tag für die österreichische Bundesliga. Beim Wiener Derby zwischen Rapid und Austria kam es am Sonntag zu schlimmen Ausschreitungen nach dem Schlusspfiff. Anhänger beider Klubs stürmten das Feld und zündeten Pyros. Dabei kam es auch zu Schlägereien zwischen den Fanlagern. Diverse Personen wurden verletzt, darunter Polizisten.
«Derby macht einfach keinen Spass mehr mit Kindern», schriebt Florian Klenk, Chefredaktor der Wiener Wochenzeitung «Falter», auf X. «Volltrottel-Fans auf beiden Seiten. Diesmal hat die Austria begonnen. Polizei viel zu spät da. Megafail.»
Dass Rapid das 343. Wiener Derby mit 2:1 gewinnen konnte, verkam zur Nebensache. «Wir verurteilen das aufs Schärfste», sagte Rapid-Sportdirektor Markus Kratzer nach dem Spiel. Nun ziehen die beiden Klubs gemeinsame Konsequenzen.
Nächsten Derbys ohne Gäste-Fans
Die nächsten vier Wiener Derbys werden ohne Anhänger der «Gäste-Mannschaft» ausgetragen. Auf diese Massnahme haben sich die Klub-Oberen von Rapid und Austria nach den Ausschreitungen geeinigt.
Über sportrechtliche Sanktionen der Vorfälle wird der zuständige Senat der Bundesliga frühestens am kommenden Montag erstmals beraten. Bereits am Montag dieser Woche hatten sich die Liga-Verantwortlichen mit Vertretern von Rapid und Austria getroffen, um Bewusstsein für die Notwendigkeit der Ergreifung gemeinsamer Massnahmen zu schaffen.
Austrias Finanz-Chef Harald Zagiczek berichtete von einem «guten Gespräch auf Augenhöhe. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und Konsequenzen zu ziehen. Wir sehen einen klaren Handlungsbedarf, den immer häufiger werdenden Ausschreitungen bei Wiener Derbys ganz klar und mit aller Härte entgegenzutreten».