Dass Charlie Adam ein Freund der direkten Ansprache ist, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. In einer Radio-Show Mitte Juli stellte der Schotte Xherdan Shaqiris Leistungen im Stoke-Dress in der letzten (Abstiegs-)Saison infrage. Adam monierte, der Schweizer Nati-Star sei «in wichtigen Spielen nicht aufgetaucht».
Gut angekommen ist diese Shaq-Kritik bei den Stoke-Fans nicht. Unmittelbar danach äusserten auf Twitter viele ihr Unverständnis für Adams Aussagen. Shaqiri, letzte Saison mit acht Toren und sieben Assists Topskorer im Team, hat bei seinem Ex-Klub auch nach dem Wechsel zu Liverpool einen guten Ruf.
Nur: Wie den Sky-Experten Gary Neville hält das auch Adam nicht ab, weiter verbal gegen Shaq zu schiessen. Diesmal auch im Visier des Schotten: der mittlerweile abgelöste Trainer Paul Lambert. Auf «BBC Radio 5Live» setzt Adam erneut zum Rundumschlag an. Er kritisiert, das Spiel sei zu sehr auf Shaqiri ausgelegt gewesen.
«Als wir einmal ein Meeting hatten, lief der Trainer um uns herum und bezeichnete uns im Grunde genommen als Wasserträger – und Shaqiri war der Weltklasse-Spieler in unserem Team», so Adam. «Unsere Aufgabe war es also, ihm den Ball zu geben, damit er etwas damit anstellen kann. Das war schwierig zu akzeptieren. Nach all dem, was wir zusammen in diesem Klub erreicht hatten.»
Und Adam weiter: «Der Trainer hat ihn mit gewissen Sachen davonkommen lassen. Aber wir befanden uns im Abstiegskampf.» Shaqiri habe nicht alles in die Waagschale geworfen, als es notwendig gewesen sei. «Wir mussten alle rennen, kämpfen, kicken und all das tun, was es für den Ligaerhalt braucht. Doch das war nicht der Fall.» Allerdings fügt Adam noch an: «Das betrifft auch andere, nicht nur Shaqiri. Wir wussten, dass er ein Match-Winner ist. Das war er. Aber wir finden, wir hätten mehr Respekt verdient.»