Man will nicht in der Haut von Trainer Hansi Flick (58) stecken. Im Test gegen Japan liegen seine DFB-Mannen nach elf Minuten in Rückstand (Tor durch Junya Ito). Zwar stellt Leroy Sané wenig später auf 1:1. Nach 22 Minuten schockt Japans Ayase Ueda die angeschlagenen Deutschen erneut. 1:4 heissts am Ende. Der DFB kassiert eine japanische Ohrfeige.
In Deutschland wird die Kritik an Flick nach diesem Spiel nicht abflachen. Seit fünf Partien haben die Deutschen nicht mehr gewonnen. Flick fehlen nicht nur die Resultate, sondern mittlerweile auch die Argumente. Leon Goretzka, der bei den Bayern einen starken Saisonstart hingelegt hat, liess er zu Hause. Joshua Kimmich nahm er kurz vor der Japan-Partie die Binde weg und gab sie Ilkay Gündogan. Zudem musste Kimmich auf der ungeliebten Aussenverteidigerposition ran. Eine Flick-Taktik, die nicht wirklich aufging.
Flicks Trainerstuhl wackelt
Dabei hätte der DFB-Coach gegen Japan dringend ein gutes Spiel gebraucht. «Wenn das in die Hose geht, dann ist sicherlich auch Hansi Flick für mich nicht nur auf der Kippe, dann muss man wahrscheinlich nochmal auf dieser Position wechseln», brachte es Thomas Helmer (58) noch vor Anpfiff auf den Punkt. Der ehemalige DFB-Spieler (68 Länderspiele) hätte auch gleich einen Wunsch-Nachfolger: «Ich weiss, dass Stefan Kuntz das ja damals schon ganz gern gemacht hätte.»
Doch noch ist Flick im Amt. Noch darf er hoffen. Einfacher wirds aber nicht. Am 12. September folgt der Test gegen Vizeweltmeister Frankreich. Die sechste Partie ohne Sieg für die Deutschen? Wer weiss. (mam)