Seit 2010 ist Manuel Neuer unbestrittener Stammkeeper der Deutschen, nach dem WM-Titel 2014 wurde er gar zum Captain ernannt. Diese Ära könnte durch seine verletzungsbedingte Abwesenheit jäh zu Ende gehen. Denn Marc-André ter Stegen, die ewige Nummer zwei hinter dem 36-Jährigen, bläst zum Angriff auf den Stammplatz. «Natürlich ist es mein Anspruch, die Nummer eins zu sein – auch in der Nationalmannschaft», erklärt der langjährige Barça-Keeper dem «Kicker».
Sein Ziel ist es zudem, bei der Heim-EM 2024 zwischen den Pfosten zu stehen. «Ich glaube, dass meine Leistungen in den vergangenen Jahren gestimmt haben und dass ich auch in der Nationalmannschaft gereift und bereit für den nächsten Schritt bin», so der 30-Jährige.
Starke Werte sprechen für ter Stegen
Seit seinem Debüt im Mai 2012 – Deutschland verlor in Basel 3:5 gegen die Schweiz – kamen lediglich 30 Länderspiele zusammen, 15 davon waren Testspiele. Einzig als sich Neuer 2017 den Mittelfussbruch zuzog, stand ter Stegen regelmässig im Tor. Damals gewann er mit dem DFB-Team auch den Confederations Cup.
Und in der laufenden Saison sprechen seine Werte für sich. In 23 Ligaspielen kassierte der 1,87 Meter grosse Torhüter bislang nur acht Gegentore. Er weist eine Quote von 86 Prozent abgewehrten Schüssen auf und kassiert im Schnitt alle 296 Minuten ein Tor.
Flick beantwortet Torhüterfrage
Jetzt will der frühere Gladbach-Keeper den Fixplatz im DFB-Tor: «Ich werde alles dafür tun, dass ich in der Position, die ich jetzt einnehme, meine maximale Leistung zeigen und dem Team helfen kann.»
Ende März stehen die Länderspiele gegen Peru und Belgien an. Mit ter Stegen im Tor, wie Bundestrainer Hansi Flick am Dienstag klarstellt: «Wir haben uns zu diesem Thema schon öfter geäussert und unsere Reihenfolge ganz klar aufgezeigt.»
Sein aktuell grösster Konkurrent Kevin Trapp (32) von Eintracht Frankfurt lässt ter Stegen also hinter sich und bekommt die Chance, sich für den Job als Deutschlands Nummer eins zu bewerben – auch für die Zeit nach Neuers Rückkehr. (che)