Im April 2014 lässt die Fifa aufhorchen: Sie belegt den FC Barcelona mit einem Transferverbot für zwei aufeinanderfolgende Wechselperioden. Grund: Schwerwiegende, mehrmalige Verstösse gegen das Transferreglement. Konkret geht es um abgeschlossene Verträge mit Minderjährigen zwischen 2009 und 2013.
Der Fifa-Artikel 19 besagt: «Ein Spieler darf nur international transferiert werden, wenn er mindestens 18 Jahre alt ist.» Die Katalanen empfinden die Strafe als «Affront» gegen ihre weltbekannte Fussballschule «La Masia» und wehren sich vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) – vergeblich. Die Sperre bleibt bestehen, 450 000 Franken Busse gibts obendrauf.
Was bislang kaum bekannt war: Der Weltfussballverband bestraft nicht nur den Verein, sondern auch die transferierten Kinder! Konkret bedeutet das einen Ausschluss vom Spielbetrieb. Im Oktober dieses Jahres verschärft die Fifa die Sanktionen gegen Barça zusätzlich. Die Kids dürfen fortan auch nicht mehr mittrainieren und werden gar vom Vereinsgelände verbannt.
Die Empörung bei den betroffenen Eltern ist riesig. Viele sehen die Karriere ihres Kindes ausgebremst, wenn nicht sogar zerstört. Der geleistete Aufwand inklusive Umzug nach Spanien entpuppt sich als wertlos. Als Folge formieren sich die Eltern und planen eine Klage, die den entsprechenden Artikel ausser Kraft setzen soll.
Laut der spanischen «Marca» beschränkt sich das Problem nicht nur auf den FC Barcelona. Weltweit betrifft die Sperre 4000 Junioren. Die Fifa sieht jedoch «keine andere realistische Möglichkeit als eine Sperre mit strikter Durchführung», um die Kinder zu schützen.
Die Fifa muss mit allen Mitteln Kindertransfers verhindert. Es ist totaler Blödsinn, wenn Vereine bereits 12-Jährige verpflichten. Wer kann vorhersagen, ob die Bubis dann auch wirklich später den Durchbruch schaffen? Keiner. Denn: Es gibt zu viele unsichere Faktoren. Um Profi zu werden, braucht es neben Talent nämlich vor allem Willen, Einsatz, Durchhaltevermögen und ganz viel Biss. Zudem muss der Spieler von schweren Verletzungen verschont bleiben.
Und was passiert, wenn einem in der Pubertät plötzlich die Frauen den Kopf verdrehen, die Disco-Tanzfläche ruft und die Zigarette eigentlich ganz gut schmeckt? Deswegen macht es null Sinn, Kids mitsamt ihren Familien aus dem gewohnten Umfeld zu reissen. Zudem ist der Druck viel zu gross, wenn das Familienglück vom Erfolg abhängt. (Micha Zbinden, Stv. Sportchef)
Die Fifa muss mit allen Mitteln Kindertransfers verhindert. Es ist totaler Blödsinn, wenn Vereine bereits 12-Jährige verpflichten. Wer kann vorhersagen, ob die Bubis dann auch wirklich später den Durchbruch schaffen? Keiner. Denn: Es gibt zu viele unsichere Faktoren. Um Profi zu werden, braucht es neben Talent nämlich vor allem Willen, Einsatz, Durchhaltevermögen und ganz viel Biss. Zudem muss der Spieler von schweren Verletzungen verschont bleiben.
Und was passiert, wenn einem in der Pubertät plötzlich die Frauen den Kopf verdrehen, die Disco-Tanzfläche ruft und die Zigarette eigentlich ganz gut schmeckt? Deswegen macht es null Sinn, Kids mitsamt ihren Familien aus dem gewohnten Umfeld zu reissen. Zudem ist der Druck viel zu gross, wenn das Familienglück vom Erfolg abhängt. (Micha Zbinden, Stv. Sportchef)
Vor über 80 000 Zuschauern den entscheidenden Treffer erzielen und sich von den Fans feiern lassen – kaum ein Kind, das nicht davon träumt, später einmal als nächster Messi aufzulaufen. Wer das Glück hat, dass ein Verein wie der grosse FC Barcelona dann tatsächlich anklopft, soll auch die Chance haben, an seinem Traum zu arbeiten. Junioren das Fussballspielen zu verbieten, kann schlichtweg nicht der richtige Ansatz sein. Das Problem darf nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Die wenigsten Eltern werden besagten Artikel 19 kennen, die Kids schon gar nicht.
Wenn sich eine Familie dafür entscheidet, für die Karriere ihres Sprösslings gemeinsam in ein anderes Land zu ziehen, ist das nicht mehr als legitim. Ob der Traum dann wahr wird, ist eine andere Geschichte. (Tobias Fankhauser, Sport-Redaktor)
Vor über 80 000 Zuschauern den entscheidenden Treffer erzielen und sich von den Fans feiern lassen – kaum ein Kind, das nicht davon träumt, später einmal als nächster Messi aufzulaufen. Wer das Glück hat, dass ein Verein wie der grosse FC Barcelona dann tatsächlich anklopft, soll auch die Chance haben, an seinem Traum zu arbeiten. Junioren das Fussballspielen zu verbieten, kann schlichtweg nicht der richtige Ansatz sein. Das Problem darf nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Die wenigsten Eltern werden besagten Artikel 19 kennen, die Kids schon gar nicht.
Wenn sich eine Familie dafür entscheidet, für die Karriere ihres Sprösslings gemeinsam in ein anderes Land zu ziehen, ist das nicht mehr als legitim. Ob der Traum dann wahr wird, ist eine andere Geschichte. (Tobias Fankhauser, Sport-Redaktor)