Der ehemalige Fussball-Weltmeister Thierry Henry will mit einem Social-Media-Boykott ein Zeichen gegen Rassismus und Mobbing setzen. «Die schiere Menge an Rassismus, Mobbing und die daraus resultierende psychische Folter für Einzelpersonen ist zu giftig, um sie zu ignorieren», klagt der 43-Jährige bei Twitter über die Umgangsformen in den sozialen Netzwerken. Deshalb werde er sich am Samstag von allen bislang genutzten Social-Media-Plattformen abmelden.
Er wolle erst in die sozialen Medien zurückkehren, wenn «die Verantwortlichen die Plattformen mit der gleichen Kraft und Heftigkeit regulieren können, als wenn jemand das Urheberrecht verletzen würde», führt der Franzose aus. Es sei «viel zu einfach, einen Account zu erstellen, ihn zu benutzen, um ohne Konsequenzen zu schikanieren und zu belästigen und trotzdem anonym zu bleiben».
Henry hat erst im vergangenen Herbst über mehrere Rassismusvorfälle während seiner Spielerkarriere beim FC Arsenal und in der französischen Nationalmannschaft berichtet. «Wir müssen den Leuten bewusst machen, dass wir Schmerzen haben», sagt der Weltmeister von 1998: «Genug ist genug. Man spult vor, und wir sind immer noch in der gleichen Situation.» Henry ist im Februar «aus familiären Gründen» als Trainer des kanadischen Klubs CF Montreal aus der Major League Soccer (MLS) zurückgetreten. (afp)