Dicke Post vom Obersten der Uefa! Michel Platini bezichtigt Sepp Blatter der Lüge. Und das kurz vor der Präsidenten-Wahl am Freitag.
Worum geht es? Bei der letzten Wahl vor vier Jahren haben die europäischen Verbände Blatter unterstützt. Weil dieser zuvor ein Versprechen abgegeben haben soll.
Im Interview mit «L'Équipe» sagt Platini: «Er hat uns in die Augen geschaut und gebeten, ihn für seine letzte Amtszeit zu unterstützen.» Nun, vier Jahre später, tritt Blatter doch wieder an. Platini sagt, er habe das unangenehme Gefühl, sich persönlich für etwas eingesetzt zu haben, was auf einer Lüge basiere.
«Die Fifa braucht einen neuen Leader, neues Blut und frischen Wind», schiebt der Europameister von 1984 nach. Blatter habe ganz einfach Angst vor der Zukunft, so Platini weiter.
Der Franzose würde es begrüssen, wenn Blatters Herausforderer, der jordanische Prinz Ali bin al-Hussein, gewählt würde. «Ich bin fest davon überzeugt, dass Ali ein grosser Fifa-Präsident abgeben würde.» Er selber könne nicht abstimmen (die 209 Mitgliederverbände wählen), sagt Platini, er unterstütze Ali aber persönlich.
Die Wahl zum Fifa-Präsidenten geht am nächsten Freitag im Zürcher Hallenstadion über die Bühne. Der Niederländer Michael van Praag und Ex-Weltfussballer Luis Figo haben ihre Kandidaturen bereits zurückgezogen. Alles andere als eine Wiederwahl Blatters käme einer Sensation gleich. (kmv)