In Südamerika läuft die Copa America – das Pendant zur EM – auf Hochtouren. Die Viertelfinals sind in vollem Gang, letzte Nacht schlägt Chile Uruguay mit 1:0.
Ob die Chilenen für den Halbfinal-Einzug ihre Geldprämie erhalten, steht in den Sternen. Denn der Geldhahn des Südamerika-Verbandes Conmebol ist vorläufig zugedreht, die Siegerchecks drohen zu platzen.
Grund dafür: Der Korruptionsskandal beim Fussball-Weltverband Fifa hat auch die Copa America erreicht. Durch der Ermittlungen bei der Fifa hat die Conmebol keine Mittel für die Auszahlung der Prämien flüssig.
Gemäss Medienberichten hat nämlich die US-Justiz im Rahmen ihrer Untersuchungen die für die Preisgelder benötigten Sponsoren- und TV-Gelder einfrieren lassen.
«Es gibt eine reale Situation, die uns das Leben schwer macht», sagt Conmebol-Vizepräsident Wilmar Valdéz im chilenischen Radio. Er verweist dabei auf eine Intervention bei den Firmen, die zu den Hauptgeldgebern des Verbandes zählen.
Ins Visier der US-Behörden und des FBI sind speziell vier Sportrechte- und -marketing-Firmen aus Uruguay, Brasilien und Argentinien geraten. Alle Unternehmen erhielten die Vermarktungsrechte für die aktuelle und die nächsten drei Copa-America-Turniere gegen Zahlung von Schmiergeldern an einflussreiche Verbandsfunktionäre.
Neben der Prämie für den Copa-Sieger in Höhe von vier Millionen US-Dollar sowie den abgestuften Preisgeldern für die übrigen Platzierten trägt der Verband auch die Kosten für Hotel und Reisen der zwölf Mannschaften. (rib)