Im Schloss «castello segalari», in der Nähe von Livorno, gaben sich Silvan Widmer und seine Céline am 17. Juni das Ja-Wort. Widmer schwärmt noch immer, wenn er an den grossen Tag in der Toskana zurückdenkt. «Ich durfte meine Traumfrau heiraten. Was gibt es Schöneres? Es war sehr romantisch. Wir hatten Wetterglück, der Sonnenuntergang war zauberhaft.»
Die 70 geladene Gäste waren entzückt: vom Ort, vom Fest, vom italienischen Essen, vom Brautpaar. «Alles hat perfekt gepasst», sagt Widmer.
Ganz ohne Sport gehts auch in den Flitterwochen nicht
Nach der Hochzeit schwebten die beiden Frischvermählten über Wolke sieben zum Indischen Ozean. Flitterwochen auf den Malediven. Weisser Sandstrand, türkisfarbenes Meerwasser, Infinity-Pool und ganz viel Sonne. «Wir waren beide zum ersten Mal auf den Malediven. Es war super: Wir zwei ganz weit weg von allem. Ideal zum Runterfahren», schwärmt Widmer.
Ganz ohne Bewegung geht es bei einem Fussballprofi aber auch auf den Malediven nicht. «Wir hatten Spass beim Schnorcheln und beim Tennisspielen.»
Seit Freitag ist ausgeflittert. Die Widmers sind zurück in der Schweiz. Jedoch nicht für lange. Am Mittwoch gehts zurück nach Udine. Tags darauf nimmt der Rechtsverteidiger seine fünfte Saison für Udinese Calcio in Angriff.
Napoli, Inter, Lazio – oder Premier League?
Oder doch nicht? Immerhin wurde sein Name zuletzt fast täglich mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht. Napoli, Inter und Lazio Rom sollen grosses Interesse zeigen, auch Klubs aus der Premier League haben die Fühler nach Widmer ausgestreckt. Widmer: «Natürlich habe ich vom Interesse anderer Vereine gelesen. Ich will mich aber auf den Fussball konzentrieren und keine Gerüchte kommentieren. Ich habe einen Vertrag bei Udine und werde da ins Training einsteigen.»
Er verspüre keinen Druck, bei Udine fühle er sich pudelwohl. «Sobald aber bei meinem Berater ein konkretes Angebot auf dem Tisch liegt, werden wir uns das selbstverständlich ansehen.»
«Vor einigen Jahren hätte ich mehr Länderspiele absolviert»
Widmer ist zwar erst 24, trotzdem ist er bereits seit dreieinhalb Jahren unbestrittener Stammspieler in der Serie A. In der Nati muss er sich dennoch hinten anstellen, der Aargauer bringt es erst auf neun Länderspiele. Bei Vladimir Petkovic ist Stephan Lichtsteiner hinten rechts gesetzt. Genervt, dass ihm der Captain vor der Sonne steht? Widmer cool: «Stimmt schon. Vor einigen Jahren hätte ich mit meinem Leistungsausweis sicher schon mehr Länderspiele absolviert. Aber man kann das doch auch positiv sehen: Es zeigt, dass die Nati über sehr viel Qualität verfügt.»
Widmer kann es sich leisten, ruhig zu bleiben. Macht er so weiter, kommt seine Zeit bestimmt. Lichtsteiner ist neun Jahre älter als er.