Erst kürzlich erleidet Nati-Hoffnung und St. Gallen-Stürmer Lorenzo Gonzalez einen Kreuzbandriss. Nur vier Tage nach der langersehnten Wiederaufnahme des Trainings. Ähnliches widerfährt Elis Bakaj (32) vom weissrussischen Erstligisten Dynamo Brest. Mit dem kleinen Unterschied, dass es beim Albaner während eines Ligaspiels passiert.
Zur Erinnerung: Während hierzulande nur unter bestimmten Bedingungen trainiert werden darf, die Bundesliga erst vergangenes Wochenende wieder den Spielbetrieb aufnahm, hat man in Weissrussland – trotz Corona-Krise – nie aufgehört zu kicken. Nicht etwa wegen den fussballverrückten Fans sondern wegen ihres Staatsoberhaupts Alexander Lukashenko. Der 65-Jährige lässt den Fussballbetrieb feuchtfröhlich weiterlaufen und spielt die Krise herunter: «Ich nenne dieses Coronavirus nichts anderes als eine Psychose und lasse mich auch nicht davon abbringen».
Eingebracht hat ihm diese exklusive Haltung einige lukrative TV-Verträge – und Elis Bakaj einen Kreuzbandriss. Vor wenigen Wochen passiert es: Bei einer Kopfballchance gegen Slavia Mozyr fällt der Offensiv-Mann von Dynamo Brest – jener Klub, der übrigens einst Diego Maradona im Panzerwagen als neuen Präsidenten vorstellte – unglücklich auf sein rechtes Knie und muss verletzt raus. Wenige Tage später dann der Schock.
Trotz Corona spielen müssen und dann das Kreuzband reissen? Mehr Pech geht nicht.
Im albanischen TV zugeschaltet spricht der Pechvogel nun über seine Leidenszeit: «Natürlich fühle ich mich nicht gut. Aber meine Teamkollegen haben mir gesagt, dass die Zwangspause etwas Gutes hätte: Ich müsse nicht spielen und könne so auch nicht infiziert werden.» Und was hält er von der Gesamtsituation? «Es ist nicht einfach. Die Liga besteht darauf, dass wir spielen. Es gibt auch regelmässige Tests. Spieler, die sich weigern, können ihren Vertrag auflösen und gehen», so Bakaj weiter. Der weissrussische Verband habe ausserdem mitgeteilt, dass es einen Saisonunterbruch gäbe, sollte ein Spieler positiv auf den Virus getestet werden. Stand Sonntagabend war das noch nicht der Fall. (ajf)