Maradona wagt einen neuen Versuch, sich als Trainer zu beweisen. Der einstige Weltmeister unterschreibt einen Vertrag in Mexiko bei Dorados de Sinaloa. Der Klub spielt in der zweiten mexikanischen Liga und steht dort auf dem 13. Tabellenrang – die Hand Gottes kommt als Retter.
Der Bundesstaat Sinaloa gilt als ganz heisses Pflaster. Die Region ist berühmt für traumhafte Strände und … das brutale Sinaloa-Kartell. Kopf der Bande ist der (momentan) inhaftierte Drogen-Boss El Chapo.
Maradona kennt Mexiko nur zu gut, 1986 führt er als Captain die «Albiceleste» zu ihrem letzten WM-Titel. Vor kurzem ärgerte sich Maradona öffentlich über die WM-Vergabe an Mexiko 2026 (gemeinsam mit den USA und Kanada), trotzdem freut sich Dorados-Präsi Jorgealberto Inzunza über den neuen Transfer-Coup.
«El 10» kommt nicht nur als Retter in die Drogen-Hauptstadt der Welt, es könnte auch seine persönliche Rettung sein. Maradona füllte die Schlagzeilen in letzter Zeit hauptsächlich mit kuriosen Auftritten und Ausrastern.
Panzerwagen und Mittelfinger
Mitte Juli wird Maradona als Präsident des weissrussischen Klubs Dinamo Brest vorgestellt. Der Argentinier lässt sich in einem Panzerwagen durch die osteuropäische Stadt chauffieren – spezieller Auftritt in der autoritären Republik.
An der WM in Russland verfolgt Maradona jedes Spiel seiner Nationalmannschaft – aus der Ehrenloge versteht sich. Dabei reiht er Eklat an Eklat. Im letzten Gruppenspiel gegen Nigeria zeigt er zuerst zwei Mittelfinger in die Kamera, machte darauf ein Nickerchen und erleidet schliesslich noch einen Kreislaufzusammenbruch.
Nun kann sich Maradona wieder auf seine grosse Leidenschaft fokussieren – auf Fussball. Weg vom grossen Medien-Rummel, ohne gepanzerte Autos und hoffentlich ohne Mittelfinger. (jsl)