Um 17.56 Uhr ist das Wechsel-Theater um Xherdan Shaqiri endlich vorbei. Der Nati-Star geht zu Stoke City, unterschreibt einen Fünf-Jahres-Vertrag bis 2020. «Ich bin sehr glücklich, dass der Transfer endlich geklappt hat. In den letzten Tagen habe ich grossartige Menschen im Klub und wundervolle Fans getroffen. Die Erfahrung mit der Menge im Stadion ist überwältigend», sagt er. 18 Millionen Franken kostet er, Klub-Rekord für Stoke!
Nun ist er in der Premier League. In der härtesten Liga der Welt. Mit der brutalsten Medienlandschaft überhaupt.
Was erwartet Shaq in Stoke? BLICK fragt bei einem nach, der es wissen muss: Mark Irwin. Seit 15 Jahren schreibt er für die berüchtigte Boulevard-Zeitung «The Sun». «Shaqiris Wahl, von Inter zu Stoke zu gehen, ist komisch. Stoke ist nicht Arsenal oder
Chelsea, sondern ein Team, das zwar nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird, aber ganz bestimmt nichts gewinnen wird», sagt Irwin.
Ein Vorteil könnte Shaqiris Wahl, ins «Premier-League-Niemandsland» zu wechseln, wie es Irwin nennt, aber haben. «Stoke steht nicht wirklich im Fokus der Medien. Shaqiri wird also höchstens ein interessanter Spieler werden können, aber keine grosse Figur der Liga.»
Ob Shaqiri überhaupt spielerisch zu Stoke passt? «Das Team ist in England verhasst, weil es so hart spielt und in der Vergangenheit nur Hauruck-Fussball zeigte. Trainer Hughes hat die Philosophie zwar etwas verändert, trotzdem bleibt Stoke ein Arbeiterteam. Es ist physisch stark, hat viele grosse Spieler. Das Schlimmste, was Shaqiri tun könnte, ist, sich so aufzuführen, als ob er eigentlich zu gut für Stoke ist. Das kommt in einem Arbeiterteam überhaupt nicht gut an», sagt Irwin.
Auch wenn Shaqiris Wechsel komisch ist, glaubt der SunReporter, dass er eine Chance sein kann: «Ob Shaqiri sich physisch in der Premier League durchsetzen wird, wird sich zeigen, die spielerischen Qualitäten hat er jedenfalls. Er hat so viel gekostet, dass er bestimmt spielen wird und sich jede Woche in der besten Liga zeigen kann.»