Torhüter Thibaut Courtois (32) will nicht mehr für Belgien spielen. Der 102-fache Nationalspieler zieht sich nach einem Streit mit Trainer Domenico Tedesco (38) aus dem Nationalteam zurück.
«Leider habe ich nach den Ereignissen mit dem Trainer und nach reiflicher Überlegung beschlossen, nicht in die belgische Nationalmannschaft unter seiner Leitung zurückzukehren. In dieser Angelegenheit übernehme ich meinen Teil der Verantwortung», erklärt der 32-jährige Goalie von Real Madrid in den sozialen Medien. Der Verband steht weiterhin zum deutschen Trainer und antwortet trocken, dass man den Entscheid bedauere, aber akzeptiere.
Streit um Captainbinde als Auslöser
Courtois, der für Belgien an drei Welt- und zwei Europameisterschaften teilgenommen hat, erklärt in seinem Statement weiter: «Mein mangelndes Vertrauen in ihn würde nicht dazu beitragen, die notwendige Atmosphäre der Herzlichkeit aufrechtzuerhalten.» Er bedaure, dass er mit diesem Entscheid einige Fans enttäusche, aber er sei der Überzeugung, dass dies der richtige Weg für Belgien sei: «Dies schliesst eine Debatte und erlaubt es dem Team, sich auf die Ziele zu fokussieren.»
Auslöser des Zwists war eine Situation im Juni vergangenen Jahres. Anstelle des verletzten Kevin De Bruyne hatte Tedesco im Länderspiel gegen Österreich Stürmer Romelu Lukaku zum Captain ernannt und nicht Courtois. Dieser reiste nach dem Spiel ab, obwohl kurz darauf ein weiteres Spiel gegen Estland anstand. Nach anschliessenden gegenseitigen Vorwürfen, in denen Courtois seinen Coach quasi der Lüge bezichtigte, artete der Streit aus. Courtois wurde nicht mehr aufgeboten, auch die EM in Deutschland bestritt Belgien ohne ihn.