St. Galler Prijovic nimmt Pistolero-Boss in Schutz
«Schuld ist einzig der Schiedsrichter»

Griechenlands Fussball wird – wieder mal – von Skandalen erschüttert. Mittendrin ein Schweiz-Serbe: Aleksandar Prijovic!
Publiziert: 22.03.2018 um 21:10 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:32 Uhr
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Aleksandar Prijovic (l.) geht mittlerweile in Griechenland auf Torejagd.
Foto: imago/Aleksandar Djorovic
Alain Kunz, Miro Cucuz

Prijovic (27) ist in St. Gallen geboren, wechselte aber mit 16 Jahren bereits nach Italien, zu Parma, von wo aus er seine Tingeltangel-Karriere durch halb Europa mit Intermezzi in Sion und Lausanne startete. Mittlerweile ist er in Griechenland, bei PAOK Saloniki unter Vertrag.

Und just dort ereignete sich der Skandal, der dazu führte, dass die griechische Meisterschaft seither unterbrochen ist. Weil die Refs im Spitzenkampf zwischen PAOK und AEK Athen ein Tor des Heimteams wegen Offsides aberkannten, stürmte Klubbesitzer und -präsident Ivan Savvidis den Platz und bedrohte die Refs. An seinem Gürtel trug er eine Pistole!

Weil die Schiris ihre Meinung danach änderten und das Tor doch anerkannten, weigerte sich AEK das Spiel wieder aufzunehmen. Nun rauchen die Köpfe in Griechenland…

Für Prijovic ist klar, wer an der Eskalation schuld ist: «Wie ist es möglich, dass ein Tor für gültig erklärt wird, um nach fünf Minuten die Entscheidung auf Abseits zu ändern? Denkt der Schiedsrichter, er hätte den Fussball erfunden? Ich denke, dass im griechischen Fussball der Videobeweis zur Anwendung kommen soll, was PAOK schon lange befürwortet. Welches Recht hat der Schiedsrichter, seinen Entscheid dreimal zu ändern? Vielleicht denkt er, er müsse die Regeln nicht befolgen», schreibt der Ostschweizer auf Instagram.

Die bedingungslose Unterstützung für seinen Boss hatte Prijovic schon früher mit den martialischen Worten bekräftigt: «Er ist ein grosser Chef und wir sind seine Armee.» Die Schuld gibt er jedenfalls nicht dem griechisch-russischen Oligarchen.

Dass irgendjemand in Gefahr gewesen sein soll, als Savvidis mit seinen Bodyguards im Schlepptau und Dutzenden weiteren PAOK-Anhängern das Feld stürmte, denkt Prijovic nicht: «Die Geschehnisse auf dem Platz sind einzig auf den Schiedsrichter zurückzuführen. Er muss die Verantwortung dafür übernehmen. Kein einziger Spieler von PAOK und AEK befand sich in Gefahr oder musste sich zu irgendeinem Zeitpunkt fürchten. Ich bin sicher, dass alle zu Ende spielen wollten, aber jemand muss den Spielern von AEK gesagt haben, dass sie nicht mehr aufs Feld zurückkehren sollen. So sind wir nun alle Verlierer.»

Prijovic ist derzeit mit der Nationalmannschaft von Serbien im Camp, wo sich unser WM-Gegner auf die Tests gegen Marokko am Freitag in Turin und am Dienstag gegen Nigeria in London vorbereitet.

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