Anfang April wurde Fussball-Ikone Ronaldinho (40) nach 32 Tagen Gefängnis in Asuncion unter Hausarrest gestellt. Statt in einer kargen Zelle haust der Brasilianer nun in einem Vier-Sterne-Hotel – im Gegenzug hinterlegten er und sein Bruder Roberto Assis eine Kaution in Höhe von rund 1,6 Millionen Franken.
Seither ist es still geworden um Ronaldinho. Nun aber bricht er sein Schweigen. «Ich hätte nie gedacht, dass ich mal in eine Situation geraten würde», sagt er gegenüber «ABC Color». «Das Gefängnis war ein harter Schlag. Ich bete immer dafür, dass die Dinge gut laufen und dass dies hoffentlich bald vorbei sein wird.»
Am 7. März wurden Ronaldinho und Roberto Assis verhaftet, nachdem sie Tage zuvor mit gefälschten Ausweispapieren nach Paraguay gereist waren. «Wir waren völlig überrascht zu erfahren, dass die Dokumente nicht legal waren», so Ronaldinho. «Seitdem arbeiten wir mit der Justiz zusammen, um den Sachverhalt aufzuklären. Wir haben alles getan, was von uns verlangt wurde.»
«Ich bin sehr dankbar»
Seine Zeit hinter Gitter sei zwar schwierig gewesen, aber «alle Leute, mit denen ich Kontakt hatte, sind mir mit Freundlichkeit begegnet. Ich habe seit dem ersten Tag die Wärme, Zuneigung und Respekt aller Paraguayer gespürt. Ich bin sehr dankbar.»
Der zweifache Weltfussballer (2004, 2005) hat auch Jahre nach seiner glorreichen Karriere nicht an seiner Strahlkraft eingebüsst. Seine Signatur ist auch im Knast der Renner. «Fussballspielen, Autogramme zu geben und Fotos zu knipsen sind Teil meines Lebens. Ich habe keinen Grund, damit aufzuhören. Vor allem nicht für Menschen, die zur gleichen Zeit wie ich eine schwierige Phase durchmachen.»
Und wie gehts weiter mit Ronaldinho? Er dürfte wohl noch Monate unter Hausarrest stehen, verrät aber, was er als Erstes machen wird, sobald er wieder ein freier Mann und in seiner Heimat Brasilien ist: «Meiner Mama einen grossen Schmatz geben.» (sag)