Rafael Marquez führt die mexikanische Nationalmannschaft seit 2006 als Kapitän aufs Feld. Der Verteidiger spielte unter anderem für den FC Barcelona und die AS Monaco. Er ist einer der erfolgreichsten mexikanischen Fussballspieler, die das Land je hatte. In seiner Heimat nennen ihn die Menschen liebevoll «Kaiser von Michoacán». Der 38-jährige ist heute auch noch der Motor und Motivator des mexikanischen Nationalteams.
Doch jetzt stellt das US-Finanzminesterium den CF-Atlas-Star auf die schwarze Liste - mit Drogenbaronen und Terrorhelfern. Marquez soll als Vertreter für das Kartell vom mexikanischen Drogenboss Raul Flores Hernandez fungiert haben, teilt die US-Behörde am Mittwoch mit.
Der Volksheld weist jegliche Anschuldigungen von sich. «Ich weise kategorisch jede Verbindung zu dieser Organisation und zu den Taten zurück», sagt Marquez.
Marquez kann trotz seines Star-Status aber nicht auf Verschonung hoffen. Die Behörden bleiben hart! Sein Vermögen wird in den USA eingefroren. Sein Visum annulliert. Das US-Ministerium setzt ausserdem 22 Mexikaner und 43 Unternehmen auf die gefürchtete Liste. Es ist die grösste Einzelaktion gegen ein Drogenkartell in der Geschichte des Ministeriums.
«Raúl Flores Hernández ist bereits seit Jahrzehnten im Geschäft, weil er Beziehungen zu anderen Drogenkartellen unterhält und Strohleute nutzt, um seine Einkünfte aus illegalen Drogengeschäften zu verschleiern» sagt der Direktor des Büros für die Kontrolle ausländischer Vermögenswerte im Finanzministerium.
Der Drogenbaron Flores wird vor drei Wochen im Bundesstaat Jalisco festgenommen. Er wird voraussichtlich an die USA ausgeliefert. Ihm werden Bildung einer kriminellen Vereinigung und Drogenhandel vorgeworfen. Er hat Verbindungen zum berüchtigten Sinaola-Kartell und dem brutalen Jalisco Nueva Generacion Kartell.
Dem Ex-Champions-League-Sieger wird Mithilfe beim Geldwaschen und anlegen von illegalen gewinnen vorgeworfen. Neun seiner Organisationen, darunter eine Fussballschule, finden sich auf der schwarzen Liste wieder.
Marquez selbst bestreitet die Vorwürfe: «Ich will hiermit klarstellen, dass ich noch nie etwas mit dieser kriminellen Organisation zu tun hatte, von der jetzt überall die Rede ist.» Und: «Ich werde mich mit meinen Anwälten umgehend darum kümmern, Licht ins Dunkel zu bringen.» (SDA/jsl)