Das Ergebnis war klar: Beim Fifa-Kongress Ende Mai stimmen 166 von 209 Ländern dafür, eine Machbarkeitsstudie für eine WM alle zwei Jahre zu erstellen. Der Kopf dahinter ist Fifa-Chefentwickler Arsène Wenger, der zuletzt auch als Nati-Trainer im Gespräch war.
Seine Erklärung im «kicker»: «Wenn man die Qualität der Spiele auf der ganzen Welt verbessern möchte, dann sollte man darüber nachdenken. Denn neben den 55 Ländern in der Uefa gibt es noch 156 weitere.» Und weiter: «Inzwischen gehören 211 Länder zur Fifa – und 133 davon haben noch nie eine WM gespielt. Diese Länder schauen alle vier Jahre zu ohne jede Chance, selbst daran teilzunehmen.»
Afrika sauer auf Uefa
Gerade in Afrika kommen diese Worte an. So begrüsste zum Beispiel Fouzi Lekjaa, der Präsident des marokkanischen Verbands, die Idee: «Eine WM alle zwei Jahre wird afrikanischen Mannschaften mehr Chancen geben, sich zu verbessern, indem sie häufiger mit den Besten konkurrieren.»
Er spricht auch offen seinen Ärger über die Uefa aus: «Die Menschen sollten sich hinsetzen und über die besten Lösungen für alle sprechen, nicht nur für diejenigen, die alle Privilegien geniessen, alle Ressourcen haben und Menschen in Afrika und von anderen Kontinenten als zweite Klasse betrachten.»
Und weiter: «Es ist leicht, Schlagzeilen und Kampagnen gegen Rassismus und Diskriminierung zu machen, aber was Afrika will, sind konkrete Aktionen und guter Wille. Keine arroganten, diktatorischen und diskriminierenden Positionen und Leute, die sich weigern, Ideen zu diskutieren. Diejenigen, die gegen eine WM alle zwei Jahre sind, sind Egoisten, weil sie Millionen von Menschen diskriminieren, nur um ihre eigenen kommerziellen Interessen zu schützen. Sie sollten die Möglichkeit unterstützen, Hunderten von Millionen Menschen unseres Kontinents Hoffnung zu geben.»
Alle Länderspiele im Oktober?
Wenger schwebt dabei vor, auch die Abstellungsperioden für Länderspiele zu verändern. Die Mannschaften sollen sich einen Monat im Oktober treffen und alle Quali-Spiele austragen. «Das bedeutet insgesamt weniger Reisen für die Spieler, bringt mehr Klarheit und Kontinuität für alle Beteiligten und weniger Verletzungsrisiko», so Wenger. «Stellen Sie sich das so vor: 2026 die Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada; 2027 eine Europameisterschaft und die anderen Kontinental-Turniere; 2028 wieder eine Weltmeisterschaft; und so weiter.»
Fortsetzung folgt. Es ist kaum anzunehmen, dass die Uefa sofort für diesen Vorschlag zu haben ist.