Auf einen Blick
- Inter-Präsident Marotta kontert Vorwürfe von Milan-Eigentümer Cardinale scharf
- Marotta betont Inters finanzielle Stabilität und sportlichen Erfolg
- Inter reduzierte Verlust seiner Aussage nach von 246 Millionen auf 46 Millionen Euro
Die Bosse der Mailänder Fussball-Rivalen zanken sich in der Öffentlichkeit. Thema: die finanzielle Situation des amtierenden italienischen Meisters Inter.
Yann Sommers Inter bezwang Como am Montagabend mit 2:0. Für mehr Aufregung als der ungefährdete Sieg sorgten jedoch die Aussagen von Klubpräsident Giuseppe Marotta (67). Er reagierte scharf auf Äusserungen von Milan-Eigentümer Gerry Cardinale (57). «Das sind sicherlich unangebrachte, unpassende und respektlose Aussagen angesichts des Prestiges und Images unseres Vereins.»
Der US-Geschäftsmann, dessen Investment-Firma «Redbird Capital» die AC Milan seit 2022 gehört, war zuvor in einem wissenschaftlichen Artikel der Harvard Business School über die Geschäftsstrategie der AC Milan zitiert worden. In diesem benutzt Cardinale Inter als Negativ-Beispiel für ein nicht nachhaltiges Geschäftsmodell und behauptete, der Klub sei «nach dem Titelgewinn bankrott gegangen.» «Die meisten, die im Sport investieren, tun dies, weil sie emotional involviert sind», erklärt er weiter, «sie priorisieren Titelgewinne über alles andere.»
Cardinale will nach eigener Aussage zeigen, dass sich – entgegen vieler Behauptungen – im europäischen Fussball schwarze Zahlen schreiben lassen. Er wolle bei Milan einige amerikanische Elemente etablieren und den Klub so aufs nächste Level heben.
«Haben als einzige in der Stadt zwei Sterne»
Marotta wies die Darstellung der Konkurrenz entschieden zurück: «Ich glaube, Cardinale hat da einiges durcheinandergebracht. Es stimmt zwar, dass unser Mehrheitsaktionär in der Vergangenheit finanzielle Schwierigkeiten hatte, er wurde dann vor drei Jahren aber sofort von Oaktree unterstützt, die heute Eigentümer unseres Klubs sind.» Seit Mai dieses Jahres hält Oaktree – ebenfalls eine amerikanische Investment-Firma – 99,6 Prozent des Vereins, nachdem die vorherigen chinesischen Besitzer einen Grosskredit nicht zurückzahlen konnten.
Präsident Marotta, der seit dem Besitzerwechsel im Amt ist, betonte, dass Inters Geschäftsführung völlig anders sei, als vom Milan-Boss dargestellt: «Wir halten uns an das sehr strenge Financial Fairplay und haben den Verlust von 246 Millionen auf 46 Millionen reduziert. Dabei haben wir die Meisterschaft und den Supercup gewonnen.» Auch er liess einen Seitenhieb gegen den Stadtrivalen nicht aus: «Da Weihnachten ist, erlauben wir uns etwas Ironie. Wir haben den zweiten Stern erobert und sind das einzige Mailänder Team, das ihn hat.» Inter hat mit 20 Meistertiteln seit Mai nämlich einen mehr gewonnen als Milan.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Atalanta BC | 17 | 23 | 40 | |
2 | SSC Neapel | 17 | 14 | 38 | |
3 | Inter Mailand | 16 | 27 | 37 | |
4 | Lazio Rom | 17 | 8 | 34 | |
5 | AC Florenz | 16 | 16 | 31 | |
6 | Juventus Turin | 17 | 15 | 31 | |
7 | Bologna FC | 16 | 5 | 28 | |
8 | AC Mailand | 16 | 9 | 26 | |
9 | Udinese Calcio | 17 | -5 | 23 | |
10 | AS Rom | 17 | 0 | 19 | |
11 | FC Empoli | 17 | -3 | 19 | |
12 | FC Turin | 17 | -5 | 19 | |
13 | Genua CFC | 17 | -12 | 16 | |
14 | US Lecce | 17 | -18 | 16 | |
15 | Como 1907 | 17 | -12 | 15 | |
16 | Hellas Verona | 17 | -19 | 15 | |
17 | Parma Calcio | 17 | -10 | 15 | |
18 | Cagliari Calcio | 17 | -12 | 14 | |
19 | FC Venedig | 17 | -13 | 13 | |
20 | AC Monza | 17 | -8 | 10 |