Die Schweiz Super League kennt Penalty-Theater. Da war der Elfer-Klau von FCZ-Spieler Mounir Chouiar, der im Klassiker gegen den FCB (0:1) dem geplanten Schützen Steven Zuber zuvorkommt – und verschiesst. Oder GC-Youngster Adama Bojang, der gegen YB die Hauptrolle vom Punkt übernehmen will und auch kläglich scheitert.
Verglichen mit dem, was sich beim Freitagabendspiel in der Serie A zwischen Lecce und Udinese abspielt, sind die Schweizer Vorführungen aber biedere Kleinkunst.
Es läuft die 29. Minute, als die Gäste aus Udine durch den VAR einen Penalty zugesprochen bekommen. Dieser wird souverän verwandelt, doch der Schütze muss danach einsam und alleine jubeln und wird vom Trainer kurz darauf sogar knallhart ausgewechselt. Was ist denn da nur passiert?
Zoff geht sogar dem Schiri zu weit
Nachdem der Unparteiische auf den Punkt gezeigt hat, krallt sich Lucca wie selbstverständlich den Ball. Doch er steht eigentlich gar nicht auf der Liste der Schützen. Captain und Ex-Weltmeister Florian Thauvin sollte nämlich zum Strafstoss antreten.
Lucca ist das egal und obwohl fünf Teamkollegen auf ihn einreden, er am Trikot gerissen und angeschrien wird, rückt er den Ball nicht heraus (Szene im Video oben). Die Rudelbildung geht sogar Schiedsrichter Kevin Bonacina zu weit. Er zeigt Lucca wegen Spielverzögerung die Gelbe Karte und winkt die restlichen Spieler aus dem Sechzehner.
Endlich kann Lucca dann den Penalty ausführen. Und der 24-jährige Italiener schiesst Udinese mit seinem «Diebesgut» souverän in Führung. Feiern will nach dem Tor jedoch niemand mit ihm. Alleine zeigt er seinen Torjubel und trottet dann zurück in die eigene Platzhälfte. Dort kann es sich Lucca aber nicht gemütlich machen. Denn auch sein Trainer Kosta Runjaic ist ausser sich nach der egoistischen Aktion. Er wechselt ihn direkt nach dem Tor, in der 36. Minute aus und setzt damit ein klares Zeichen.
Für Udinese geht das unwürdige Schauspiel am Ende glimpflich aus. Der Elfer-Treffer bleibt das einzige Tor des Spiels. Das dürfte auch Gökhan Inler (40), den ehemaligen Captain der Schweizer Nationalmannschaft, freuen. Inler arbeitet seit dieser Saison als technischer Bereichsleiter bei Udinese.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Inter Mailand | 30 | 39 | 67 | |
2 | SSC Neapel | 30 | 23 | 64 | |
3 | Atalanta BC | 30 | 34 | 58 | |
4 | Bologna FC | 30 | 16 | 56 | |
5 | Juventus Turin | 30 | 18 | 55 | |
6 | AS Rom | 30 | 15 | 52 | |
7 | Lazio Rom | 30 | 9 | 52 | |
8 | AC Florenz | 30 | 17 | 51 | |
9 | AC Mailand | 30 | 10 | 47 | |
10 | Udinese Calcio | 30 | -5 | 40 | |
11 | FC Turin | 30 | 0 | 39 | |
12 | Genua CFC | 30 | -10 | 35 | |
13 | Como 1907 | 30 | -11 | 30 | |
14 | Hellas Verona | 30 | -29 | 30 | |
15 | Cagliari Calcio | 30 | -13 | 29 | |
16 | Parma Calcio | 30 | -14 | 26 | |
17 | US Lecce | 30 | -28 | 25 | |
18 | FC Empoli | 30 | -23 | 23 | |
19 | FC Venedig | 30 | -20 | 20 | |
20 | AC Monza | 30 | -28 | 15 |