Polizei durchsucht Büros
Italienische Justiz ermittelt gegen Juventus Turin

Ernste Vorwürfe gegen Juventus Turin: Die italienische Polizei durchsucht Büros des italienischen Topklubs. Grund dafür sind Spielertransfers und mögliche Unregelmässigkeiten in den Bilanzen.
Publiziert: 27.11.2021 um 14:42 Uhr
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Die italienische Justiz ermittelt gegen Juventus Turin.
Foto: AFP

Die Turiner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den italienischen Fussball-Rekordmeister Juventus Turin und seine Manager, darunter Klub-Boss Andrea Agnelli, aufgenommen. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen Spielertransfers und mögliche Unregelmässigkeiten in den Bilanzen des Klubs, das berichten italienische Medien.

Büros wurden durchsucht

Der Juve-Sitz in Turin und Büros des Klubs in Mailand wurden am Freitagabend durchsucht. Dabei wurden Unterlagen der Geschäftsführung im Zeitraum zwischen 2019 bis 2021 sichergestellt. Juve hat sich bis jetzt noch nicht zum Vorfall geäussert.

Die Ermittlungen laufen neben Agnelli gegen Vizepräsident Pavel Nedved, den ehemaligem Sportchef Fabio Paratici, der jetzt bei Tottenham Hotspur unter Vertrag steht, und gegen drei weitere Manager. Über die Ermittlungen wurden die Mailänder Börse, da Juve ein börsennotierter Klub ist, sowie der italienische Fussballverband informiert.

Böse Erinnerungen

Der Fall weckt Erinnerungen an den so genannt grössten Skandal in der Fussballgeschichte: 2006 veröffentlichte die Sportzeitung «Gazetta dello Sport» Auszüge aus den Protokollen tausender Telefonate des damaligen Juve-Managers Luciano Moggi, durch die der Manipulationsskandal aufgedeckt wurde.

Auch damals gab es eine Razzia in den Juve-Büros und schliesslich harte Strafen: Moggi wurde lebenslänglich gesperrt und die «Alte Dame» in die Serie B zwangsrelegiert und mit Punkteabzug bestraft. Zudem wurden Juve die Meistertitel der Jahre 2005 und 2006 aberkannt.

Mit Strafen in diesem Ausmass rechnet im aktuellen Fall niemand. Doch es dürften dennoch unschöne Zeiten auf den Serienmeister von 2012-2020 zukommen. Denn neben dem fahlen Beigeschmack der Ermittlungen läufts auch sportlich nicht nach Wunsch. Nach 13 Spieltagen liegt das Team von Massimiliano Allegri auf dem 8. Platz. (SID/mou)

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