Napoli-«Verräter» Higuain
«Der Präsident hat mich zum Juve-Wechsel gedrängt»

Als übler Verräter beschimpft, schiesst Gonzalo Higuain (28) nun zurück. Er gibt Napoli-Präsident Aurelio De Laurentiis (67) die Schuld an seinem Abflug nach Turin.
Publiziert: 29.07.2016 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:42 Uhr
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Gonzalo Higuain bei seiner Ankunft in Turin.
Foto: imago/Gribaudi/ImagePhoto

In der Stadt am Vesuv brodelts weiter!

Nach dem Wechsel von Star-Stürmer Gonzalo Higuain (36 Serie-A-Treffer in der Saison 15/16) zu Juventus Turin blutet das Herz aller Napoli-Anhänger. Bilder von öffentlichen Trikot-Verbrennungen gingen um die Welt.

Die Wut der Napoli-Fans kann der Argentinier nachvollziehen: «Ich verstehe, dass sie wütend auf mich sind, aber ich musste diese Entscheidung treffen. Es waren drei wunderbare Jahre, ich kann nichts anderes als Danke sagen für all die Liebe, die mir die Fans gegeben haben.»

Sein 102,3-Millionen-Franken-Wechsel aber sei nicht auf freiwilliger Basis zustande gekommen. Napoli-Präsi Aurelio De Laurentiis trage die Schuld!

Higuain: «Er hat mich dazu gedrängt, zu gehen. Ich wollte keine Minute länger mit ihm verbringen! Meine Beziehung zu ihm war nie wirklich gut, weil er eine andere Denkweise hatte als ich.»

Offenbar soll der angesprochene De Laurentiis den Juve-Wechsel trotz der grossen Rivalität bevorzugt haben, weil andere Interessenten wie Arsenal und PSG deutlich weniger Millionen bezahlt hätten.

Und De Laurentiis hatte über Higuain gesagt: «Es gibt Leute, die denken, dass es zu viel ist, von Verrat zu reden. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es ist der grösstmögliche Betrug wegen seiner Entscheidung und seiner Undankbarkeit.»

Nun, mittlerweile gehört Higuain zur «Alten Dame»: «Ich will hier meinen Wert beweisen und so viele Titel wie möglich gewinnen. Die Mannschaft hat eine Siegermentalität. Das Triple muss unser Ziel sein, ein Traum, für den wir hart arbeiten müssen.»

Von Higuains Aussagen provoziert, lässt De Laurentiis nicht auf eine erneute Antwort warten. Am Freitagnachmittag meldet er sich auf der Napoli-Homepage zu Wort: «Wenn dem Signore Gonzalo Gerardo Higuain meine Präsenz derart missfiel, habe ich viele Jahre gebraucht, um das zu kapieren. Entweder ist er eine falsche Person oder ein guter Schauspieler. Wobei ich letztere Möglichkeit ausschliesse, denn mit Schauspielern kenne ich mich aus.»

De Laurentiis kommt ursprünglich aus dem Filmgeschäft, in dem er seit 1977 als Produzent in Erscheinung tritt. (wst)

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