BLICK: Lothar Matthäus, wie beurteilen Sie den Wechsel von Xherdan Shaqiri zu Ihrem Ex-Klub Inter Mailand?
Lothar Matthäus: Von ihm wird jetzt zusammen mit Lukas Podolski der Aufschwung bei Inter erwartet. Ich sehe da durchaus Parallelen zu mir und Andy Brehme vor 26 Jahren. Wir wechselten 1988 beide von München nach Mailand, Inter hatte damals acht Jahre lang nichts geholt – 1989 wurden wir Meister.
Gut, aber die Serie A war damals top und Sie ein Weltstar.
Aber im Vergleich zu Shaqiri habe ich Inter damals trotzdem nur knapp die Hälfte gekostet... Ja, ja, das war halt eine andere Zeit.
Ist Shaqiris Wechsel von Bayern nach Italien für ihn ein Rückschritt?
Nein, das sehe ich nicht so. Er ist in München nicht gescheitert, hat gezeigt, dass er mit den Weltstars mithalten kann. Shaqiri hats bei Bayern gut gemacht. Auch wenn er zum Schluss seinen eigenen Anspruch, unumstrittener Stammspieler zu sein, nicht erfüllt hat.
Shaqiri wurde am Donnerstag in Mailand von 2500 Fans am Flughafen empfangen. Extremer Druck für einen 23-Jährigen, der 15 Millionen Franken kostet.
Die Fans in Italien sind extrem. Auch wenn die Serie A eine leichte Krise hat, wird hier von morgens bis abends nur über Fussball geredet. Doch die anfängliche Begeisterung kann auch ins Gegenteil kippen, wenn die Leistung nicht stimmt. Bei Shaqiri mache ich mir da keine Sorgen. Er wird den Druck nicht zu nahe an sich heranlassen. Er ist ein Strassenfussballer, denkt nicht zu viel nach, hat Spass am Fussball. Shaq und Inter, das passt!
Sein Teamkollege ist Lukas Podolski, mit dem Sie sich öffentlich stritten nach dessen Wechsel zu Inter. Sie rieten ihm, sich mehr auf Fussball zu konzentrieren.
Ich möchte betonen, dass ich kein Problem mit Lukas habe. Aber würde er sich richtig informieren, müsste er auch nicht so kindisch reagieren.
Sie sprechen Poldis Reaktion auf Twitter an, wo er schrieb: «Ich finde es schon sehr amüsant, dass ausgerechnet Matthäus mir Tipps gibt, wie ich mich verhalten soll. #Erfolgscoach #Greenkeeper».
Zum Wort Erfolgscoach kann ich nur sagen, dass ich als Trainer schon häufiger Meister geworden bin als er als Spieler.
Ja, Sie zweimal, Podolski einmal. Aber worauf zielte Ihre Kritik?
In den letzten zwei, drei Jahren fiel Podolski mehr durch Privatbilder in den sozialen Medien auf als durch Fussball. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass er sich aufs Wesentliche konzentrieren soll. Sowohl bei den Bayern als auch bei Arsenal hat er seine Ziele nicht erreicht. Ich wünsche ihm, dass sich das nun bei Inter ändert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | SSC Neapel | 14 | 12 | 32 | |
2 | Atalanta BC | 14 | 20 | 31 | |
3 | Inter Mailand | 13 | 17 | 28 | |
4 | AC Florenz | 13 | 17 | 28 | |
5 | Lazio Rom | 14 | 12 | 28 | |
6 | Juventus Turin | 14 | 14 | 26 | |
7 | AC Mailand | 13 | 9 | 22 | |
8 | Bologna FC | 13 | 2 | 21 | |
9 | Udinese Calcio | 14 | -5 | 17 | |
10 | FC Empoli | 14 | -4 | 16 | |
11 | Parma Calcio | 14 | -2 | 15 | |
12 | FC Turin | 14 | -4 | 15 | |
13 | Cagliari Calcio | 14 | -9 | 14 | |
14 | Genua CFC | 14 | -11 | 14 | |
15 | AS Rom | 14 | -6 | 13 | |
16 | US Lecce | 14 | -15 | 13 | |
17 | Hellas Verona | 14 | -16 | 12 | |
18 | Como 1907 | 14 | -12 | 11 | |
19 | AC Monza | 14 | -5 | 10 | |
20 | FC Venedig | 14 | -14 | 8 |