Die Meldung fühlt sich an wie ein Stich ins Herz jedes Milan-Fans. Geschäftsführer Marco Fassone verkündet am Donnerstagnachmittag im Facebook-Livestream: «Gianluigi Donnarumma wird seinen Vertrag nicht verlängern.»
Eine schallende Ohrfeige für jeden «Milanista». Ausgerechnet er. Das grösste Goalie-Talent Italiens. Donnarumma war dafür vorgesehen, die «Rossoneri» zurück zur Weltspitze zu führen. Die Zeit der Mittelmässigkeit sollte beim Traditionsverein endlich vorbei sein. Der siebenfache Champions-League-Gewinner will wieder ganz nach oben – national und international. Und Donnarumma sollte das Aushängeschild der Auferstehung sein.
Daraus wird nichts. Zumindest nicht mit dem erst 18-jährigen Juwel, das vor weniger als einem Jahr seinem Verein noch die Treue schwor. Zu «La Gazetta dello Sport» sagte er damals: «Mir gefällt die Idee, meinen Vertrag zu verlängern und mir gefällt auch der Gedanke, in den kommenden Jahren eine anhaltende Beziehung zu Milan zu haben. Ich war schon immer Milan-Fan und ich muss sagen, dass es mein Traum ist, die Captainbinde des Klubs zu tragen.»
Nichts als Floskeln. Nichts als Lügen. «Grosse Treulosigkeit» titelt «Corriere dello Sport» am Freitag. Und die Fans stimmen ein. Bilder von Donnarumma, wie er das Milan-Wappen küsst, machen die Runde. Darunter stehen Worte wie «Schande!», «Skandal!» oder «Verräter!» – es sind noch die sanftesten Urteile über ihn.
Zieht es das Juwel nach Madrid?
Nachdem er bereits im Alter von 15 Jahren von Neapel in die Lombardei wechselte – zum Verein, der ihn zum Weltklasse-Schlussmann geformt hat –, ist Donnarumma per sofort «Persona non grata». Genauso wie sein Berater Mino Raiola (49). Der mächtige Spielervermittler zählt neben dem Schweizer Pajtim Kasami Superstars wie Paul Pogba, Mario Balottelli, Zlatan Ibrahimovic und Henrikh Mkhitaryan zu seinem Klientel.
Im vergangenen Sommer fädelte er Pogbas Rekordtransfer von 114 Mio. Franken von Juve zu ManUnited ein. Jetzt feilt Raiola am nächsten Coup. Medienberichten zufolge sei Real Madrid bereit, dem «Hüter der Zukunft», der ab Samstag mit der U21-Nati an der EM im Einsatz steht, jährlich über sechseinhalb Millionen Franken aufs Konto zu überweisen.
Das ist noch ein bisschen lukrativer als das Fünf-Jahres-Angebot, welches er bei Milan erhalten hätte. Pro Jahr wären ihm bis zu fünf Millionen Euro (insgesamt 25!) zugestanden – das ist mehr, als Goalie-Legende Gianluigi Buffon (39) derzeit bei Juventus Turin verdient. Nicht umsonst macht der Hashtag «Dollarumma» die Runde. «Corriere dello Sport» kommentiert: «Die IBAN anstelle der Leidenschaft.»
Aber auch andere Top-Klubs wie ManUnited, Juve oder PSG haben die Fühler nach ihm ausgestreckt. Ganz egal, wo Donnarumma als nächstes anheuert, in Mailand hinterlässt er Verbitterung, Wut, Unverständnis und viele gebrochene Herzen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | SSC Neapel | 12 | 10 | 26 | |
2 | Atalanta BC | 12 | 16 | 25 | |
3 | AC Florenz | 12 | 15 | 25 | |
4 | Inter Mailand | 12 | 12 | 25 | |
5 | Lazio Rom | 12 | 11 | 25 | |
6 | Juventus Turin | 12 | 14 | 24 | |
7 | AC Mailand | 11 | 6 | 18 | |
8 | Bologna FC | 11 | 2 | 18 | |
9 | Udinese Calcio | 12 | -3 | 16 | |
10 | FC Empoli | 12 | -1 | 15 | |
11 | FC Turin | 12 | -3 | 14 | |
12 | AS Rom | 12 | -3 | 13 | |
13 | Parma Calcio | 12 | -2 | 12 | |
14 | Hellas Verona | 12 | -10 | 12 | |
15 | Como 1907 | 12 | -10 | 10 | |
16 | Cagliari Calcio | 12 | -10 | 10 | |
17 | Genua CFC | 12 | -13 | 10 | |
18 | US Lecce | 12 | -16 | 9 | |
19 | AC Monza | 12 | -5 | 8 | |
20 | FC Venedig | 12 | -10 | 8 |