Sein Vater ist eine Servette-Legende (†56)
Dieser Liechtensteiner nimmts mit Ibra auf

Nach der titellosen letzten Saison bläst Zlatan Ibrahimovic (37) in der MLS – gewohntermassen mit viel Brimborium – zum Angriff. Doch einer stellt sich ihm schon am ersten Spieltag in den Weg: Nicolas Hasler (27), Chicago-Star mit Liechtensteiner und Walliser Wurzeln.
Publiziert: 02.03.2019 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2019 um 23:03 Uhr
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2017 holt Nicolas Hasler mit Toronto den MLS-Titel – und sichert sich den begehrten Meisterring.
Foto: Instagram
Marco Pescio

Er steht für Selbstvertrauen, Spektakel und Siege. Er ist der Zauberer, der Löwe – er ist Gott. Zlatan Ibrahimovic hat für seinen Namen schon so manches kraftvolles Synonym verwendet. Wohl gerade weil der stolze Schwede durch seine Arroganzanfälle mal aneckt, mal amüsiert und immer Schlagzeilen garantiert, zählt er zu den grössten Persönlichkeiten in der Fussballwelt.

Doch sein Stolz hat eine Delle. Seit Ibra in der MLS kickt, gewinnt er keine Titel mehr. Er, der ausnahmslos bei jedem seiner Klubs Trophäen in die Höhe stemmte, geht letzte Saison leer aus. LA Galaxy verpasst die Playoffs. Seine Reaktion: «Das ist nicht okay! Normalerweise ist das so: Dort wo ich hingehe, gewinne ich auch.»

Klar also: In der neuen Saison geht der Löwe wieder auf Jagd. Und er ist noch viel hungriger.

«Darauf sind wir vorbereitet!», sagt einer, der Ibrahimovic schon etwas voraus hat. Nicolas Hasler, früherer Super-League-Kicker bei Vaduz und jetzt Defensiv-Allrounder bei Chicago Fire, weiss jenes Schmuckstück, das Ibra so unbedingt will, bereits in seinem Besitz. Den MLS-Meisterring.

«Ibra von Beginn an ärgern»

Hasler wird 2017 vor seinem Wechsel nach Chicago mit Toronto Meister. Jetzt ist er Ibras erster Gegner in der neuen Saison. Am Sonntag (2 Uhr MEZ) tritt er in Los Angeles an. Und der 27-Jährige weiss, wie heiss Ibrahimovic auf den Start ist: «Das ist eine super Herausforderung. Umso grösser ist für uns der Ansporn, ihn gleich von Beginn an zu ärgern.»

Den mit lauter Diamanten bestückten Ring – ein Pendant zu jenem, den die Footballer nach dem Gewinn des Super Bowls bekommen – hat Hasler bei sich zu Hause ausgestellt. In Liechtenstein. Hier ist er aufgewachsen. Als Sohn einer Walliserin und eines Liechtensteiner Fussball-Profis. Mama Chantal kommt aus Sion. Papa Rainer (†56) gilt als Jahrhundertspieler im Fürstentum. Bei Servette trug er die Captainbinde, holte mit den Grenats 1984 den Cupsieg, ein Jahr später den Meistertitel. Auch für GC, Xamax und Vaduz lief er auf.

Hasler ist dabei, die grossen Fussstapfen seines 2014 verstorbenen Vaters auszufüllen. Er zählt mit 57 Länderspielen zu den Leadern in der Liechtensteiner Nati, hat mit Toronto seinen ersten grossen Titel geholt – und er stand mit den Kanadiern gar im Final der nordamerikanischen Champions League (CONCACAF).

Deutsch-Fraktion mit Schweini

Jetzt bildet er in Chicago zusammen mit Bastian Schweinsteiger (34) die kleine deutschsprachige Fraktion im Team. «Er ist überragend, sowohl als Fussballer auch als Person. Wir witzeln viel miteinander», sagt Hasler über den Ex-Bayern-Star.

Und was die Winnermentalität angeht, stehe Schweinsteiger Ibrahimovic in nichts nach: «Manch einer denkt vielleicht, die Superstars kommen in die MLS, um einfach ein bisschen mitzukicken. Das gilt für Basti nicht. Er hat das Sieger-Gen der Bayern mitgebracht. Da zählt nur Vollgas!»

Das gilt auch fürs Startspiel in LA. Denn die im neuen Modus-Gewand daherkommenden Playoffs sind das grosse Zwischenziel. 2019 ist der Weg zum Titel so kurz wie noch nie!

In der K.o.-Phase gibts keine Hin- und Rückspiele mehr. Heisst: Mit vier Playoff-Siegen ist der MLS-Ring in der Tasche. Und davon träumt nicht nur Ibrahimovic, sondern auch Hasler.

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