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Schwyzer bei den Glasgow Rangers
Corona brachte Kamberi um das Spiel seines Lebens!

Florian Kamberi spielt bei den Glasgow Rangers unter Star-Trainer Steven Gerrard. Aber das Coronavirus bringt den Ex-GC-Stürmer um das grösste Spiel seiner Karriere.
Publiziert: 23.03.2020 um 17:12 Uhr
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Florian Kamberi: Der Schweiz-Albaner spielt seit der Winterpause für die Rangers.
Foto: Getty Images
Matthias Dubach

Debüt vor 50'012 Fans! Als Florian Kamberi (25) Anfangs Februar erstmals als Rangers-Spieler im Ibrox-Park aufläuft, geht für den Stürmer aus Lachen SZ ein Traum in Erfüllung. «Als ich vor zwei Jahren nach Schottland wechselte, war mein zweites Spiel gegen die Rangers», sagt Kamberi zu SonntagsBlick, «seither habe ich davon geträumt, selber mal für sie zu spielen.»

Seit diesem Winter ist es Realität. Nach 30 Toren in 84 Spielen für den Edinburgher Verein Hibernian leihen die Rangers den albanisch-schweizerischen Doppelbürger aus. «Ein Klub mit unglaublicher Dimension. Es ist alles vom Feinsten. Die Infrastruktur ist überragend und der Staff riesig», schildert der Ex-GC-Angreifer hörbar begeistert.

Doch ausgerechnet am Tag vor dem legendären Glasgower Stadtderby gegen Liga-Leader Celtic wird Kamberi jäh gestoppt. Statt im mit 50´817 Fans ausverkauften Ibrox-Hexenkessel aufzulaufen, wird das Old Firm abgesagt. Auch der Fussball in Schottland kapituliert vor dem Coronavirus. Kamberi: «Es wäre das grösste Spiel meiner Karriere gewesen. Ich hätte in meinem ersten Old Firm wohl von Anfang an spielen dürfen. Klar, dass mich die Absage geärgert hat. Aber es gibt nun wichtigeres als Fussball.»

Training unter Weltstar Steven Gerrard

Noch trainieren die Rangers weiter. Unter einem ganz grossen Namen: Liverpool-Legende Steven Gerrard (39) ist seit 2018 Cheftrainer. «Gerrard sagte mir, dass er mich schon seit eineinhalb Jahren scouten liess. Er ist wirklich ein grosser Fan von mir», staunt Kamberi bei der Ankunft in Glasgow. Der Schweizer Ex-U21-Nationalspieler weiter: «Ich habe Riesenrespekt vor ihm. Er hatte eine Weltkarriere, da saugt man jeden Tipp von ihm auf. Er ist als Typ eine Klasse für sich, er kümmert sich extrem gut um uns Spieler.»

Gerrard holt Kamberi und Gheorghe Hagis Sohn Ianis (21) im Winter, um den Ausfall von England-Altstar Jermain Defoe (37) zu kompensieren und neue Alternativen in der Offensive zu haben. «Gerrard schätzt meine Dynamik und dass ich mit meiner Energie die Mitspieler anstecken und die Fans mitreissen kann», sagt Kamberi, der im Herbst erstmals für die albanische Nati aufgeboten wurde.

«Ich will langfristig hier bleiben»

Aber trotz berühmtem Trainer – der nach Eigendefinition «erfolgreichste Klub der Welt» mit 54 Meistertiteln und 33 Cupsiegen lechzt weiter nach dem ersten Titel seit dem Konkurs 2012 und dem Wiederaufstieg 2016. Erzrivale Celtic ist auch dieses Jahr auf Titelkurs. Zwar sind die Rangers noch in der Europa League dabei. Im Achtelfinal-Hinspiel gegen Leverkusen (Kamberi spielt ab 53.) gibts vor 47'494 Fans aber ein 1:3 – es ist das bisher letzte Spiel vor dem Corona-Aus.

Nun läuft im Sommer Florians Leihe eigentlich aus. «Ich will unbedingt langfristig hier bleiben», sagt Kamberi, der in Glasgow bereits gut von der kosovo-albanischen Diaspora aufgenommen wurde.

Doch aktuell weiss nicht nur der Schwyzer, was die Zukunft bringt. Die Rangers haben längst klar gemacht, dass sie keine Geisterspiele akzeptieren werden. Sie werden nicht ohne ihre treuen Fans antreten. Kamberi weiss, warum: «Es ist einfach geil, jedes Heimspiel vor 50'000 Leuten zu spielen!»

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